Lernkarten mit ILIAS

Lernkarten – noch häufiger bekannt als Vokabelkarten oder Karteikarten – sind eine beliebte Methode, um bestimmte Inhalte wie Vokabeln oder Definitionen zu lernen oder diese zu wiederholen.

ILIAS und Stud.IP bieten die Möglichkeit, diese Karteikarten nun auch digital anzubieten.

Das Lernkarten-Training basiert auf dem Lernkarteiprinzip von Sebastian Leitner. Demnach besteht die Lernkartei aus 5 Fächern. Die Lernkarten im Startfach sollen jeden Tag angeschaut und geübt werden. Hat man die Karte richtig gelöst/beantwortet, kann die Karte in das zweite Fach wandern. Karten im zweiten Fach werden alle zwei Tage, die im dritten Fach alle drei Tage usw. wiederholt. Eine schwierige oder nicht gelöste Karte wandert zurück in das erste Fach. Schwere Inhalte werden so öfter wiederholt. Auf diese Art und Weise werden Inhalte kontinuierlich wiederholt und im Langzeitgedächtnis gespeichert. Online werden diese Fächer virtuell nachgebildet.

Warum Lernkarten einsetzen?

Das Lernkarten-Tool bietet den Studierenden eine Möglichkeit an, Inhalte zeit- und ortsunabhängig zu wiederholen und nachhaltig im Gedächtnis abzuspeichern. Ein Reihenfolgeeffekt wird dabei vermieden, da die Karten in den Fächern gemischt werden.

Digitale Lernkarten sind nicht nur textbasiert und können durch die Erweiterung mit zusätzlichen audiovisuellen Medien einen größeren Wirkungsgrad erzielen.

Wie setze ich das Lernkarten-Tool ein?

Das Lernkarten-Tool bzw. das Lernkarten-Training in ILIAS ist ein "Objekt", das einem Kurs in ILIAS hinzugefügt werden kann. Innerhalb eines ILIAS-Lernmoduls kann darauf verlinkt werden.

Die Erstellung von Lernkarten basiert auf einem, in ILIAS angelegten, Glossar. Über diese Struktur lassen sich die Karten verwalten. Auch können bereits bestehende Glossare (z.B. von einem Lernmodul) als Lernkarten für die Studierenden bereitgestellt werden.

Die Lerninhalte der Karten können mit dem ILIAS-Editor gestaltet werden. Hier lassen sich auch multimediale Inhalte (Bilder, Video, Sound) einbinden.

Bei den Einstellungen ist die abzufragende Kartenseite (Vorder- oder Rückseite) frei zu wählen.

In Stud.IP wird das Lernkarten-Training über das Tool „Stud.IP Lernduell“ umgesetzt. Die Fragensets können von Studierenden oder Lehrenden vorbereitet und freigegeben werden, oder nur für sich zur Selbstkontrolle genutzt werden. Detaillierte Anleitungen finden Sie in der rechten Spalte.

Das Lernkarten-Tool ist geeignet für…

  • …die Wiederholung von bestimmten Inhalten einer Veranstaltung
  • …das Lernen von Vokabeln
  • …das Lernen von Definitionen zu Begriffen
  • …das Lernen von einfachen (chemischen oder mathematischen) Formeln
  • …das Auswendiglernen von Deklinationen/Konjugationen
  • …das Memorieren von einfachen Zusammenhängen
  • …die Wiederholung von Inhalten anhand von geschlossenen Fragen
  • …die Beschriftung von Abbildungen
  • …das Lernen von Vorgehensweisen oder Schrittabfolgen
  • …die Verständnisabfrage von Video-/Tonaufnahmen (bspw. in Form von geschlossenen Fragen)
  • …und vieles mehr!
Lernkarten eignen sich besonders gut für das Einüben und Behalten von deklarativem Wissen.

Welche Stolpersteine gibt es?

Bei diesem Tool liegt der Schwerpunkt auf dem Einüben und Auswendiglernen von Inhalten. Dies kann der Vernetzung von Wissen aus verschiedenen Bereichen unter Umständen entgegenstehen. So ist es beispielsweise nicht empfehlenswert, Vokabelbedeutungen in Wort-Wort-Gleichungen ohne einen Kontext zu lernen (Deutsch – Englisch (Freund – friend)). Lernkarten sollten so gestaltet sein, dass sie Zusammenhänge aufzeigen (z.B. neue Vokabeln in kurzen Beispielsätzen).

Auch ist eine wohldurchdachte Dosierung der angebotenen Inhalte auf einer Karte zu beachten. Zum Beispiel ist das geschriebene Wort, die Visualisierung dessen mit einem Bild, und das Vorlesen (Ton) dieses Wortes zu viel für unser Arbeitsgedächtnis. In diesem Fall ist weniger also mehr.

Mit den Lernkarten muss regelmäßig gelernt werden, damit sich ein langfristiger Lernerfolg einstellt. Hierzu bedarf es bei den Studierenden gegebenenfalls eines Motivationsanreizes und regelmäßiger Erinnerung bzw. Aufforderung, die Lernkarten auch zu nutzen.

Es sollten pro Tag auch nicht viel mehr als zehn neue Karteikarten gelernt werden.

Bei der Erstellung der Lernkarten sollte darauf geachtet werden, dass diese keine Fehler oder fehlerhafte Inhalte enthalten, sonst werden Fehler mitgelernt und diese sind dann nur schwer zu „verlernen“.

Wie erstelle ich Lernkarten? / Wo bekomme ich Hilfe?

Lernkarten lassen sich im Lernmanagementsystem ILIAS erstellen und in ein bestehendes Lernmodul verlinken oder über das Stud.IP-Tool „Stud.IP Lernduell“ umsetzen. In der rechten Spalte finden Sie Anleitungen und Hilfestellungen zur Erstellung von Lernkarten in ILIAS und Stud.IP.