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30. November 2021: Neuer Artikel zur Analyse von neuronaler 3D-Gewebearchitektur


EH7Q4855s Zu welchen Veränderungen im zentralen Nervensystem kommt es bei neurodegenerativen Erkrankungen in einer betroffenen Hirnregion? Wie ändert sich die Struktur der Neuronen? Ohne quantitative Vermessung und Vergleiche können subtile krankhafte Veränderungen leicht übersehen werden. Forscher:innen der Universität und Universitätsmedizin Göttingen haben nun einen neuen Weg gefunden, die neuronale Gewebearchitektur dreidimensional und hochaufgelöst zu vermessen und zu quantifizieren. Die Ergebnisse der Arbeit sind in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Zellkerne in einem Teilbereich des Hippocampus bei Alzheimer zu einer kompakten und heterogenen Struktur hin verändern“, sagt Prof. Dr. Tim Salditt von der Universität Göttingen. „Das führt zu einem höheren Anteil von dicht gepackter DNA im Zellkern und dazu, dass die DNA weniger häufig ausgelesen wird“, erklärt Prof. Dr. Christine Stadelmann-Nessler, Direktorin des Instituts für Neuropathologie der Universitätsmedizin Göttingen.
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1. Oktober 2021: Retreat Mariaspring

EH7Q4500Wir freuen uns auf unser Planungstreffen an diesem Wochenende im Tagungszentrum Mariaspring. Göttinger Wissenschaftler:innen werden zusammen mit Direktor:innen und Wissenschaftler:innen vom DESY die wissen-schaftlichen Fragestellungen und metho-dischen / technologischen Entwicklungen des Helmholtz-Institutes skizzieren.


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6. Juli 2021: Multiscale mechanics and temporal evolution of vimentin intermediate filament networks

nusu3_1170Menschliche Körperzellen sind dauerhaft verschiedensten mechanischen Belastungen ausgesetzt. So müssen Herz und Lunge lebenslangem Ausdehnen und Zusammen-ziehen standhalten, unsere Haut sollte möglichst reißfest, dabei aber dehnbar sein, und Immunzellen sind stark verformbar, um sich durch den Körper bewegen zu können. Dabei spielen spezielle Proteinstrukturen, sogenannte Intermediärfilamente, eine wichtige Rolle.
Einer Gruppe um Prof. Dr. Sarah Köster ist es jetzt erstmals gelungen, genau zu messen, welche physikalischen Effekte die Eigenschaften der einzelnen Filamente bestimmen und welche besonderen Eigenschaften erst durch das Zusammenspiel vieler Filamente in Netzwerken auftreten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift PNAS erschienen.
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18. Juni 2021: Vimentin intermediate filaments stabilize dynamic microtubules by direct interactions

filamente_lotta0890So wie Skelett und Muskeln den menschlichen Körper bewegen und seine Form stabilisieren, werden auch alle Zellen des Körpers durch ein Zellskelett stabilisiert und bewegt. Im Gegen-satz zu unserem Skelett ist dieses Zellskelett eine sehr dynamische Struktur, die sich ständig erneuert und verändert. Es besteht aus verschiedenen Arten von Protein-filamenten, zu denen die sogenannten Intermediärfilamente und die Mikrotubuli gehören.
Der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Sarah Köster ist es zum ersten Mal gelungen, eine direkte Wechselwirkung zwischen Mikrotubuli und Intermediärfilamenten außerhalb der Zelle zu beobachten und diese auch quantitativ zu vermessen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
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4. Mai 2021: PNAS: Multiscale photonic imaging of the native and implanted cochlea

implanted cochleaDem Team um Tobias Moser vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften und InnenOhrLabor der Universitätsmedizin Göttingen und von der Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ) ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwick-lung des optischen Cochlea-Implantates gelungen.
In einer Kooperation mit Röntgenphysikern um Tim Salditt konnten sie mittels kombi-nierter bildgebender Verfahren von Röntgen-tomographie und Fluoreszenzmikroskopie detaillierte Abbildungen der Hörschnecken von Nagetieren und nicht-humanen Primaten erstellen und so wichtige Parameter für das Design und die Materialbeschaffenheit optischer Cochlea-Implantate ermitteln.
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1. Januar 2021: SFB 1456, Mathematik des Experimentes

mathematics_logo_kleinWir sind Zeugen einer Epoche, in der Daten von nie gekanntem Ausmaß in der experimentellen naturwissenschaftlichen Forschung gewonnen werden. Während ständig neue Messtechniken und -instrumente entwickelt und verbessert werden, um günstig und effizient Daten zu erlangen, besteht das Nadelöhr heute darin, aussage-kräftige Informationen aus diesen riesigen Datenmengen zu gewinnen. Typische Gründe sind, dass moderne Messtechnologien oft Informationen nur indirekter Weise liefen und dass die beobachteten Daten stark verrauscht sind und oft in einer inhärent zufälligen Weise gewonnen werden.
Ziel dieses Sonderforschungsbereichs ist es, basierend auf mathematischer Model-lierung und Analysis zu der effizienten Extraktion maximaler quantitativer Informationen aus experimentellen Daten beizutragen.
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7. Dezember 2020: Scientific Instrument-Anträge für PETRA IV eingereicht

sipbildDESY entwickelt das ultimative Röntgenmikroskop für die Nanoforschung mit heraus-ragendem Potenzial für Nutzer aus der Industrie und gesellschaftsrelevanten Anwen-dungen in Energieforschung, Informationstechnologie, Mobilität, Umwelt und Medizin. PETRA IV erweitert den Röntgenblick auf alle Längenskalen, vom Atom bis hin zu Millimetern.
Das Institut für Röntgenphysik hat zwei SIPs (Scientific Instrument Proposals) für Messplätze an der geplanten hochbrillanten Strahlungsquelle PETRA IV eingereicht.
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20. August 2020: 3D virtual pathohistology of lung tissue from Covid-19 patients based on phase contrast X-ray tomography

elife-lung_tissueRöntgenphysiker:innen aus dem Team um Prof. Dr. Tim Salditt haben zusammen mit Pathologen und Lungenspezialisten der Medizinischen Hochschule Hannover ein neues Bildgebungsverfahren entwickelt, mit dem geschädigtes Lungengewebe nach Erkrankung an Covid-19 hochaufgelöst und dreidimensional dargestellt werden kann. Dafür wird eine besondere Röntgenmikroskopietechnik genutzt, um die durch das Virus hervorgerufenen Veränderungen der Lungenbläschen, der so genannten Alveolen, und der Blutgefäße darzustellen.
Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift eLife erschienen.
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