Forschung am Institut für Politikwissenschaft

Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte

Projekte des Bereichs Politikwissenschaft/Didaktik der Politik

  • Im Modellprojekt „Die EU spielerisch vermitteln – Planspiele zur politischen Europabildung in der Grundschule“ werden drei innovative EU-Rats-Planspiele zu alltagsnahen und curricular anschlussfähigen Themen (Gesunde Ernährung, Umweltschutz, Tierschutz) speziell für die Zielgruppe von Grundschüler:innen der 4. Klasse entwickelt, um die politische Europabildung in der Primarstufe zu erleichtern. Die Spielentwicklung und -durchführung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen planpolitik. Eine systematische Begleitforschung bringt neue Erkenntnisse über Voraussetzungen, Gelingensbedingungen und Wirkungen einer handlungsorientierten europapolitischen Bildung in der Primarstufe und dient der evidenzbasierten Optimierung der Planspiele. Abschließend werden die Spielmaterialien für den Einsatz in der politischen Bildung zur freien Verfügung gestellt. Das Projektteam besteht aus Prof. Dr. Monika Oberle (Projektleitung), Valeriia Hulkovych und Johanna Leunig.
    Laufzeit des Projekts: 09/2022-08/2023; gefördert wird das Projekt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Zum 1.11. wurde eine zweijährige Fortsetzung des Projekts "Machbarkeitsstudie `Monitor Politische Bildung`" bewilligt, das sich den fachlichen und statistischen Voraussetzungen widmet, unter denen ein wiederkehrender Bericht zur politischen Bildung in Deutschland etabliert werden kann. Ein solcher Monitor soll datenbasiert und kriteriengeleitet Aufschluss über die Situation der politischen Bildung in Deutschland in unterschiedlichen Sektoren geben und auch die Analyse von Entwicklungen im Zeitverlauf vorsehen, um u. a. Bildungspolitik und Bildungspraxis evidenzbasierte Entscheidungen für wirksame Verbesserungen zu ermöglichen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit Kolleg:innen an der Universität Bielefeld, Universität Duisburg-Essen und der Universität zu Köln, wobei am Standort Göttingen insbesondere der Sektor außerschulische politische Bildung fokussiert wird. Das Projektteam besteht aus Prof. Dr. Monika Oberle (Projektleitung), Valeriia Hulkovych und Lucy Huschle.
    Laufzeit: 10/2021-10/2024; gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Jean Monnet Projekt Fit4EU (Lehrkräfte innovativ und nachhaltig professionalisieren für eine zielgruppenorientierte EU-Bildung)
    Das Projekt Fit4EU zielt darauf ab, mit vier Fortbildungssträngen einen relevanten und nachhaltigen Beitrag für eine erfolgreiche, zielgruppenspezifische Bildung zur Europäischen Union (EU) in Deutschland und darüber hinaus zu leisten. Eine systematische Begleitforschung bringt neue Erkenntnisse zu Voraussetzungen, Wirkungen und Gelingensbedingungen von digitalen und hybriden Lehrkräftefortbildungen zur (europa-)politischen Bildung. Die vier Schwerpunkte der Fortbildungen richten sich an Lehrkräfte verschiedener Schultypen, darunter auch an Berufsbildende Schulen und Grundschulen. Durch den besonderen Fokus auf sprachsensiblen Unterricht will Fit4EU zu einer inklusiven Bildung über die EU beitragen, die bestehende strukturelle Benachteiligungen abbaut und eine breitere Teilhabe zukünftiger Generationen an den Möglichkeiten und Entscheidungsprozessen der EU fördert. Fit4EU befähigt mit seiner englischsprachigen Fortbildungsreihe Lehrkräfte, EU-Bildung im bilingualen Politikunterricht umzusetzen, vernetzt Lehrkräfte EU-weit und verbreitet innovative Ansätze und Materialien der EU-Bildung länderübergreifend.
    Laufzeit: 01/2023-12/2025; gefördert durch die Europäische Kommission (Jean Monnet Actions).
  • Prof. Dr. Monika Oberle ist Mitglied der Leitungsgruppe des vom BMBF in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderten Schlözer Programm Lehrerbildung (SPL). Beteiligung an interdisziplinären Projekten zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Diversitätssensiblem Politikunterricht und Fächerübergreifendem Unterrichten im Fach Gesellschaftslehre. Hier finden Sie die Projekthomepage. (Laufzeit II. Förderphase: 07/2019-12/2024)
  • Seit Juli 2020 leitet Monika Oberle die vom BMFSFJ im Programm "Demokratie leben!" geförderte Bundesfachstelle Linke Militanz, die auch als Kompetenzzentrum Linker Extremismus fungiert. Projekthomepage: www.linke-militanz.de [Laufzeit: 01/2020-12/2024].


Projekte des Bereichs Internationale Beziehungen

  • Das Projekt „Comparative internationalized Criminal Tribunals“, abgekürzt CinCT, befasst sich mit internationalisierten Strafgerichtshöfen als mögliches Instrument der Transtitional Justice (TJ). CinCT nimmt die machtpolitischen Strukturen hinter den Strafgerichtshöfen in den Blick und widmet sich den Fragen: Welchen Einfluss hat die innerstaatliche Machtverteilung zwischen ehemaligen Konfliktparteien auf die Wahl von Strafgerichten als Instrument der Vergangenheitsaufarbeitung? Und wie wirkt sich die Sorge um die innerstaatliche Machtverteilung nach Einsetzung eines Strafgerichtshofs auf die Arbeitsweise des Gerichtshofes aus?
    Es wird vermutet, dass der Einfluss der innerstaatlichen Machtverteilung über zwei Pfade läuft, einen direkten – wenn Gruppen aus den betroffenen Staaten an der Wahl eines Versöhnungsmechanismus direkt beteiligt sind – und einen indirekten Pfad: in diesem Fall beziehen externe Akteure, wie Staatenvertreter/innen oder Entscheidungsträger/innen internationaler Organisationen die Konsequenzen für die innerstaatliche Machtverteilung als einen Faktor für ihre Entscheidung über die Angemessenheit eines Instrumentes der Vergangenheitsaufarbeitung ein. Daraus ergeben sich eine Reihe von politischen Einhegungsmechanismen, die das Projekt überprüft (Jetschke/Egle 2012).
  • Das DFG-geförderte Comparative Regional Organizations Project (CROP)untersucht in einem large-N-Projekt, welche Faktoren die institutionelle Ausgestaltung von Regionalorganisationen bestimmen: Das Projekt überprüft diffusionstheoretische, institutionalistische, integrationstheoretische und realistische Hypothesen.


Projekte des Bereichs Politisches System der Bundesrepublik Deutschland

  • Prof. Dr. Simon Fink arbeitet aktuell mit Eva Ruffing (Leibniz Universität Hannover) an einem Projekt zur Öffentlichkeitsbeteiligung beim Ausbau der Stromnetze in Deutschland und publiziert seit 2015 regelmäßig darüber.
  • Zudem befasst sich Prof. Dr. Simon Fink auf Grund seine Erfahrungswerte mit EU-Simulationen damit, einige generalisierbare Erkenntnisse und Ratschläge über dieses pädagogische Hilfsmittel herauszuarbeiten.


Projekte des Bereichs Politische Theorie und Ideengeschichte

  • Ernst-Wolfgang Böckenförde als Verfassungs- und Politiktheoretiker
    Die Herausgabe einer englischsprachigen Edition der wichtigsten Schriften Ernst-Wolfgang Böckenfördes, Bundesverfassungsrichter a.D. und Verfassungstheoretiker, in zwei Bänden bei Oxford University Press steht im Mittelpunkt eines Projektes, welches Prof. Dr. Tine Stein zusammen mit Mirjam Künkler (derzeit Fellow an der Kollegforschergruppe multiple secularities in Leipzig) vorantreibt. Dazu gehört auch die Vertiefung der internationalen Rezeption des Werks dieses herausragenden Denkers in mehreren special issues und Sammelbänden.
  • Politik und Natur
    Was trägt die Änderung individuellen Verhaltens zu einer ökologischen Transformation der Gesellschaft bei? In dem Projekt „Endliche Welt und nachhaltiges Verhalten als Politik: Zur ökologischen Transformation der Gesellschaft“ sollen Phänomen wie Urban Gardening, Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaften oder Bürgerenergiegenossenschaften daraufhin untersucht werden, was ihr politischer Beitrag ist – kommt es in diesen Praktiken zu neuen Formen in der Regelung der öffentlichen Angelegenheiten?


Projekte des Bereichs Vergleichende Verfassungsforschung

  • Dr. Berihun Adugna Gebeyes Forschungsinteressen liegen im Bereich des vergleichenden Verfassungsrechts, des Föderalismusvergleichs und der Menschenrechte mit Schwerpunkt Afrika. Gegenwärtig arbeitet er zu den Wechselwirkungen zwischen liberalen Verfassungen und ethnischer und religiöser Vielfalt; er untersucht Recht und Politik des Föderalismus und erarbeitet eine Theorie des afrikanischen Konstitutionalismus.
  • Lisa Harms’ Forschungsinteressen liegen im Bereich der Socio-Legal Studies, Religion und Menschenrechte, sowie der Religionssoziologie. Sie untersucht aktuell die rechtliche Mobilisierung religiöser konservativer Akteure und ihren Einfluss auf die Aushandlung liberaler Rechtsnormen.
  • Dr. Mariana Velasco Riveras Forschungsinteressen liegen in den Bereichen vergleichendes Verfassungsrecht, vergleichende Politikwissenschaft und Verfassungstheorie. Derzeit arbeitet sie an einem Projekt, das rechtliche und politische Dynamiken verfassungsrechtlichen Wandels in Mexiko und den Vereinigten Staaten beleuchtet, und in dem sie die nicht-institutionellen Faktoren untersucht, die die Verfassungsrigidität in beiden Ländern beeinflussen.


Projekte des Bereichs Vergleichende Politikwissenschaft und Politische Ökonomie

  • Der Arbeitsbereich um Prof. Dr. Andreas Busch ist mit mehreren Projekten Teil der DFG finanzierten Forschergruppe 1765. Aktuell laufen die Teilprojekte „Abschied von der Fixierung auf den Staat: Politische Mitwirkung des Protestantismus durch Kooperation mit Bürgerinitiativen und Protestbewegungen“ durch Philip Smets und „Von Heidelberg über Godesberg nach Berlin – Die Programmatik der SPD zum Thema Staat und Kirche als Reflexion und Basis politischer Mitwirkung des Protestantismus“ durch Prof. Dr. Andreas Busch.
  • Außerdem hat sich der Lehrstuhl im Rahmen der automatisierten Textanalyse mit Regierungserklärungen von 1949 bis 2013 befasst und einen Korpus an maschinenlesbaren Texten zusammengestellt, welcher zum Download bereitsteht.
  • Im Rahmen des Themas von Internet & Gesellschaft, sind Prof. Dr. Andreas Busch, Dr. Julia Schwanholz und Dr. Patrick Theiner der Frage nachgegangen, wie politische Institutionen digitale und soziale Medien nutzen und die Kommunikationsfunktion des Parlaments untersucht. Der vergleichenden Analyse von Digitalen und Social Media-Angeboten auf nationalen Webseiten folgten drei Publikationen.

  • Abgeschlossene Forschungsprojekte
    Projekte des Bereichs Politikwissenschaft/Didaktik der Politik
  • Seit Juli 2020 leitet Monika Oberle die vom BMFSFJ im Programm "Demokratie leben!" geförderte Bundesfachstelle Linke Militanz, die auch als Kompetenzzentrum Linker Extremismus fungiert. Projekthomepage: www.linke-militanz.de [Laufzeit: 01/2020-12/2024].
  • Das Jean Monnet Projekt „Junge Menschen erreichbar machen mit politischer Europabildung“ (JUMPER) widmet sich bisher von politischer Bildung wenig erreichten Jugendlichen. Dabei wird ein zielgruppenspezifischer Workshop entwickelt, um EU-bezogene politische Kompetenzen dieser Jugendlichen zu fördern. Die Workshops werden an beruflichen Schulen durchgeführt, systematisch begleitend beforscht und die Workshopelemente dabei evidenzbasiert weiterentwickelt. [Gefördert durch die Europäische Union im Programm ERASMUS+; Projekthomepage: http://jumper.uni-goettingen.de; Laufzeit 09/2019-03/2021]
  • Evaluation Erstwählerkampagne der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg anlässlich der Kommunalwahlen 2019. 40 Veranstaltungen in sieben verschiedenen Formaten wurden mit einer längsschnittlich angelegten Teilnehmendenbefragung begleitend beforscht; Erhebung der Veranstaltungsbewertung sowie Erfassung von Veränderungen politischer Dispositionen. [Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg; Projektlaufzeit: 01/2019-11/2019].