Von A wie Aarhus-Konvention bis Z wie Zukunftsmobilität –
Los geht‘s mit den Facharbeiten!


Am 25. Januar 2021 war es so weit: Nachdem die Schüler*innen im Austausch mit den Projekthilfskräften und Frau Platz mögliche Themenbereiche für ihre Facharbeiten eingegrenzt hatten, begann die Schreibphase. Die Schüler*innen bearbeiteten Themen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können und doch einen gemeinsamen Nenner aufweisen: die Verbindung von natur- und rechtswissenschaftlichen Fragestellungen zum Oberthema Klima- und Umweltschutz.

 

Beispielweise befassten sich Anne und Eva intensiv mit bedeutenden völkerrechtlichen Verträgen, der Aarhus-Konvention und dem Pariser Klimaabkommen, und mit ihrer Umsetzung in der Europäischen Union und Deutschland. Luisa behandelte das Lieferkettengesetz, für das im Bearbeitungszeitraum ein Referentenentwurf veröffentlicht wurde, und verglich dieses mit der bisherigen Rechtslage.

 

Lisa, Ivo und Jon legten den Fokus auf Zukunftstechnologien. Näher beleuchtet wurden naturwissenschaftliche und rechtliche Aspekte des Einsatzes von Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe, die E-Mobilität und die Subventionierung von alternativen Antriebsmethoden.

 

Klimawandelfolgen standen im Mittelpunkt der Arbeiten von Lennard und Zara. Sie untersuchten die Wechselbeziehung zwischen Klimawandel und Wäldern sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf Inselstaaten und Küstenregionen aufgrund des steigenden Meeresspiegels.

 

Darüber hinaus wurden weitere aktuell in der Gesellschaft diskutierte Themenbereiche mit Potential für den Umwelt- und Klimaschutz und ihre rechtliche Umsetzbarkeit untersucht. Emilia widmete sich den sog. Tiny Houses. Ella ging den Auswirkungen des (Massen-)Tourismus auf den Klimawandel nach und beschäftigte sich mit dem nachhaltigen Reisen als Alternative. Lasse behandelte nachhaltigen Lebensmittelkonsum. Nina setzte sich mit den Auswirkungen der Nutztierhaltung auf den Klimawandel auseinander. Sina ging den Möglichkeiten und Grenzen der Idee einer autofreien Stadt nach, und Marlene untersuchte, wie sich unsere Mobilität in der Pandemie verändert hat. Matthis wiederum stellte Plastik in den Fokus seiner Arbeit und widmete sich dem Recycling.

 

Aufgrund der Corona-Beschränkungen und der damit einhergehenden weitgehenden Schließung der meisten Bibliotheken wurde besonders die Quellenrecherche zur Herausforderung für die Schüler*innen. Um diese Einbuße aufzufangen, wurde statt eines geplanten Recherche-Workshops in der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen auf ein Onlineformat zurückgegriffen. Mit der Unterstützung von Frau Dr. Sabine Hohmann-Fricke vom EDV-Zentrum der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen konnten die Schüler*innen verschiedene Online-Datenbanken kennenlernen und in diesen recherchieren. Wir danken Frau Dr. Hohmann-Fricke herzlich für ihren Einsatz und die Begleitung mit Rat und Tat. Ohne ihre Unterstützung wäre eine Recherche in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Die Schüler*innen konnten außerdem in individuellen Videokonferenzen mit den Projekthilfskräften gezielt nach einschlägigen Quellen suchen. Einige Schüler*innen beschafften sich Literatur auch über die Bibliothek der Universität Hildesheim.

 

Marlene und Emilia erstellten darüber hinaus eigene Umfragen zu den Themen „Klimaschutz in Zeiten von Corona: Veränderungen unserer Mobilität in Zeiten der Pandemie“ und „Tiny Houses – Ein Beitrag zum Klimaschutz“, um ihre Arbeitsthesen durch eigene Daten belegen oder widerlegen zu können. Die hohe Rücklaufquote der Fragebögen und die damit verbundene Auswertungsarbeit erforderte eine Verlängerung der Bearbeitungszeit für die beiden.

 

Den Schüler*innen wurde zudem angeboten, über die eigene Arbeit ins Gespräch mit fachlich einschlägigen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zu kommen. Einige Schüler*innen nutzten dieses Angebot. Mit Unterstützung von Herrn Dr. Tobias Reeh konnte Frau Prof. Dr. Schwerdtfeger verschiedene spannende Kontakte in Göttingen vermitteln. Die Schüler*innen erhielten dadurch einen tieferen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit und/oder Praxis. Sie konnten ihre Arbeiten mit Expert*innen diskutieren, um neue Ideen zu entwickeln, eigene Ansätze weiterzuentwickeln und Tipps für die Literaturrecherche zu bekommen.

 

Sina, die sich mit der Idee einer autofreien (Innen-)Stadt beschäftigte, kontaktierte Janes Grewer, der in der Verwaltung der Stadt Göttingen für den Bereich Nachhaltige Stadtentwicklung zuständig ist. Sie sprachen über die Hindernisse, die einer Realisierung eines Autoverbots entgegenstehen, und über die Chancen und Folgen für die Klimakrise. Auch Emilia nutzte das Gesprächsangebot von Herrn Grewer. Sie diskutierten gemeinsam, nach welchen Kriterien bestimmt werden kann, was nachhaltiges Wohnen ist, und inwiefern Tiny Houses einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten können.

 

Anne knüpfte an die Veranstaltung im Februar an und führte ein vertieftes Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Simon Fink zur Öffentlichkeitsbeteiligung bei umweltbezogenen Entscheidungen, die durch die Aarhus-Konvention vorgegeben ist.

 

Zara nahm zur Problematik des steigenden Meeresspiegels gleich mit zwei Wissenschaftler*innen Kontakt auf. Zum einen erhielt sie von der Ethnologin Prof. Dr. Elfriede Hermann wichtige Hintergrundinformationen zur Situation in Kiribati und Literaturempfehlungen. Zum anderen tauschte sie sich mit Herrn Dr. Matthias Deicke über seine Forschung zur Nordsee, über andere Küstengebiete wie Kiribati sowie über die Gefahren aus, die vom Klimawandel für die Küstengebiete ausgehen.


Für Ihre Bereitschaft zum Austausch mit den Schüler*innen und wertvollen Input danken wir herzlich:


  • Dr. Stefanie Ammer, Department für Nutztierwissenschaft, Abteilung Systeme der Nutztierhaltung, Georg-August-Universität Göttingen
  • Dr. Matthias Deicke, Geowissenschaftliches Zentrum, Abteilung Sedimentologie und Umweltgeologie, Georg-August-Universität Göttingen
  • Prof. Dr. Simon Fink, Institut für Politikwissenschaft, Professur für das politische System der BRD, Georg-August-Universität Göttingen
  • Janes Grewer, Nachhaltige Stadtentwicklung, Göttinger Stadtverwaltung
  • Prof. Dr. Elfriede Hermann, Institut für Ethnologie, Georg-August-Universität Göttingen
  • Prof. Dr. Krisztina Kis-Katos, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Professur für Internationale Wirtschaftspolitik, Georg-August-Universität Göttingen
  • Dr. Tobias Reeh, Geographisches Institut, Abteilung Humangeographie, Georg-August-Universität Göttingen

  • Die Abgabe der Arbeiten erfolgte am 15.03.2021. Die beiden Arbeiten mit Fristverlängerung wurden am 22.03.2021 eingereicht. Damit ging für die Schüler*innen eine zugleich anstrengende und spannende Zeit zu Ende. Wir danken allen Beteiligten für Ihre Kooperation und die tatkräftige Unterstützung und freuen uns auf weitere gemeinsame Veranstaltungen.