Deutsche Rückkehrpolitik und deutsches Abschieberegime

Workshop zum Forschungsstand hinter/ jenseits der öffentlichen Debatte

22.-23.02.24, KWZ 0.602/ 0.603, Heinrich-Düker Weg 14, Göttingen


Wir erleben in Deutschland seit dem langen Sommer der Migration 2015 ständig neue Gesetzesinitiativen im Bereich der Rückkehrpolitik. Erklärtes Ziel ist dabei immer wieder mehr und effizienter abzuschieben, mehr Menschen in Abschiebehaft zu nehmen, Gefährder*innen oder Straftäter*innen auszuweisen oder nach der neusten Erklärung des Bundeskanzlers Olaf Scholz im Oktober 2023 nun “im großen Stil” abzuschieben. Während eigentlich allen Beteiligten bekannt ist, dass Abschiebepolitiken ineffizient sind, vor allem Gewalt, Leid und Widerstand produzieren und die rückkehrorientierte Politik ihre selbstgesetzten Ziele verfehlt, dienen diese Debatten im Sinne eines populistischen Diskurses immer wieder dazu staatliche Kontrolle und Souveränität zu symbolisieren.

Was jedoch passiert hinter den Kulissen der öffentlichen Debatte? Wie funktionieren Abschiebepolitiken in Deutschland? An welchen Orten und durch welche Institutionen findet welche Form des Regierens und Polizierens durch Abschiebungen und rückkehrorientierte Politik statt? Welche Auswirkungen haben Abschiebungen auf Communities und wie findet Widerstand gegen diese Politiken statt?

Zeitgleich zu den aktuellen aufgeheizten Debatten um eine neue Abschiebungsoffensive in Deutschland starten die beiden neuen Forschungsprojekte GAPs und MORE zu Abschiebungen, Rückkehrorientierter Politik, deren Externalisierung jenseits von Europa und möglichen Alternativen im Rahmen des Horizon Europe Programm. Als deutsche Kooperationspartner*innen in den beiden Forschungsprojekten GAPs und MORE wollen wir in diesem zweitägigen Workshop die Forschungslandschaft zur deutschen Rückkehr- und Abschiebepolitik mappen. Dabei wollen wir gemeinsam auf die Akteur*innen, Institutionen, Praktiken und Prozedere des deutschen Abschieberegimes schauen. Durch den Workshop erhoffen wir uns neue Verbindungen untereinander zu schaffen oder bestehende auszubauen, wir wollen existierende Forschungen in einen interdisziplinären Austausch bringen, die Forschungslandschaft hierdurch sichten und transparent machen und Ansätze und Befunde gemeinsam diskutieren, sowie Leerstellen für weitere Forschungen ausloten.

Wir haben einige freie Plätze für die Teilnahme am Workshop in Göttingen. Darüber hinaus bieten wir eine Möglichkeit zum Zuhören über zoom an.
Anmeldungen für den Workshop bitte bis 15.02. unter Angabe der favorisierten Teilnahmeoption an peer.diercks@uni-goettingen.de

Das Programm zum Download als PDF gibt es hier.