Eröffnung der Blaustrumpfbibliothek

Sie ist wieder da!!!
Die Feministische Sammlung Blaustrumpf wird am 13. und 19.04.2010 (wieder)eröffnet.




6 Jahre lang versteckte der AStA der Uni Göttingen die Bibliothek des ehemaligen FrauenLesben-Referats im Keller des AStA-Gebäudes. Mehrere Versuche die Bibliothek wieder für Studierende zugänglich zu machen scheiterten. Inzwischen hat jedoch die Gleichstellungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät der Uni Göttingen mit dem AStA ausgehandelt, die Büchersammlung wieder für alle zugänglich zu machen. Die Bücher sind ab dem 13.04. auch online im Opac der SUB zu finden und wieder einsehbar.

In der Bibliothek finden sich über 1000 Bücher zu Themen von A bis Z: von Bildungsarbeit, Geschichte, Medizin, Glaube, Elternschaft und Beziehung, über Belletristik und Biographien, zu Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft, Kunst, Politik, feministischer Theorie und Praxis, Musik, Politik.... Auch wird die Sammlung nun nach und nach mit neuer Literatur ergänzt. Nicht nur für Studierende ist diese Bibliothek eine Ergänzung zu SUB und Institutsbibliotheken, auch Nichtstudierende sind herzlich eingeladen, in den Büchern zu schmökern und ihr Wissen zu feministischer Forschung zu vertiefen!

Um die (Wieder)Eröffnung der Blaustrumpfbibliothek zu feiern, lädt das Gleichstellungsbüro zu einer Veranstaltungsreihe ein. So wird am 13.04.2010 einen Tag der offenen Tür geben, an dem alle Leseinteressierten in der Sammlung stöbern und sich mit anderen darüber austauschen können. Am gleichen Tag berichten ehemalige Organisator*innen und Nutzer*innen im Rahmen eines Erzählcafés von den Anfängen der Büchersammlung, während derzeitige Nutzer*innen erzählen werden, wie sie dieselbe Sammlung heute noch nutzen. Abschließen wird die Veranstaltungsreihe am 19.04.2010 mit einem Vortrag von Nadine van Holt über die Kanonisierung in den Wissenschaften und Geschlecht. Auch hierzu sind alle Interessierten sehr herzlich eingeladen.


Veranstaltungsankündigung zur Eröffnung der Blaustrumpfbibliothek:


  • Tag der offenen Tür im Gleichstellungsbüro der Philosophischen Fakultät

    Am 13.04.2010 veranstaltet das Gleichstellungsbüro der Philosophischen Fakultät (Humboldtalle 19; 1. Stock) von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr einen Tag der offenen Tür. Es sind alle herzlich eingeladen sich die Feministische Sammlunng Blaustrumpf bei Sekt und Häppchen anzusehen, in Büchern aus verschiedenen Bereichen zu lesen und sich an den alten Schätzen zu erfreuen.


  • Erzählcafé

    Am 13.04.2010 um 17.00 Uhr wird im Seminarraum des ZMF – Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung – (Humboldtalle 19; 1. Stock) ein Erzählcafé stattfinden. Ehemalige Organisator*innen und Nutzerinnen der Blaustrumpfbibliothek werden von der Geschichte der Büchersammlung berichten. Außerdem werden Studierende, die die Bücher derzeit nutzen und auch schon eher nutzen wollten, von ihren Erfahrungen erzählen. Moderiert wird das Erzählcafé von Ulrike Schilling (M.A.), Referentin der DGB-Jugend Südniedersachsen.


  • Festvortrag

    Am 19.04.2010 um 19.00 Uhr im ZHG 001 (Platz der Göttinger Sieben 5) wird Nadine van Holt (Dipl.-Psych., M.A.) den Vortrag "Doppelter Tarif? Über den Einfluss geschlechtsspezifischer Stereotype auf die literaturkritische Wertung" halten.

    Der Kritiker Marcel Reich-Ranicki antwortete 2001 auf die Frage, warum in seinen ‚Kanon’- Korpora so wenig Autorinnen vertreten seien, er sei nicht bereit, einen ermäßigten Tarif wegen Geschlechtszugehörigkeit anzuwenden. Die Zeit-Kritikerin Iris Radisch konstatierte 2009, in der Gegenwartsliteratur gehe es immer noch zu „wie bei den Neandertalern“. Ist also trotz fortschreitender Gleichberechtigung davon auszugehen, dass an Texte von Männern und Frauen immer noch unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden? Und lässt sich dies empirisch überprüfen? Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer experimentellen Studie zur Wirkung von Geschlechterstereotypen auf literaturkritisches Bewertungsverhalten vor und diskutiert die sich daraus ergebenden Implikationen vor dem Hintergrund zeitgenössischer Gendertheorien.