2017-01-13 - Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut: Prof. Dr. José Martínez führt erste Gespräche in Bogotá

Mit einer festlichen Kick-Off-Veranstaltung im kolumbianischen Nationalmuseum in Bogotá am 13.01.2017 haben der Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und seine kolumbianische Amtskollegin María Ángela Holguín Cuéllar das Projekt "Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut" gestartet, an welchem auch die Universität Göttingen beteiligt ist.


Göttinger Rechtswissenschaftler begleiten den Friedensprozess in Kolumbien. Die Universität Göttingen gehört zu den deutschen Universitäten, die am Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut (DKFI) beteiligt sind, das nun mit Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes aufgebaut wird. Die Universität Göttingen ist am DKFI durch Prof. Dr. Kai Ambos, Forschungsstelle für lateinamerikanisches Straf- und Strafprozessrecht (CEDPAL), und Prof. Dr. José Martínez, Institut für Landwirtschaftsrecht, vertreten. Am 12. und 13. Januar 2017 diskutierte Prof. Martínez in Bogotá mit Vertretern der beteiligten deutschen und kolumbianischen Universitäten und Vertretern der Zivilgesellschaft über zentrale Handlungsfelder und nahm an der Auftaktveranstaltung mit Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier teil.

Prof. Martínez ist am DKFI für den Bereich "Ländliche Entwicklung", dem ersten Kapitel des Friedensabkommens zwischen der Regierung und den Rebellengruppen der FARC, verantwortlich. "In den Gesprächen ist deutlich geworden, dass Kolumbien keinen Frieden finden wird, solange das Problem der Landverteilung nicht gelöst ist", so der Göttinger Experte für Agrarrecht. "Landvertreibung, Gewalt, fehlende rechtliche und wirtschaftliche Sicherungen, Drogenanbau und illegaler Bergbau haben den ländlichen Raum zu Räumen begrenzter Staatlichkeit werden lassen. Hier sind schnelle und effiziente Maßnahmen zur Umsetzung des Friedensprozesses vonnöten, um keine Enttäuschungen hervorzurufen, die die Akzeptanz des Friedensabkommens gefährden könnten."

Das DKFI soll als Forschungs-, Studien- und Beratungseinrichtung Expertise zu wichtigen Fragen der Friedensforschung, Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur, Konfliktprävention und der Gestaltung einer friedlichen Gesellschaft vermitteln. Die administrative Leitung des Projekts liegt bei der Universität Gießen; beteiligt sind auch die Freie Universität Berlin, die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung sowie als assoziiertes Mitglied die Universität Freiburg.

Erwähnung fand die Veranstaltung unteranderm auch bei:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/kolumbien-frank-walter-steinmeier-sucht-den-frieden-a-1129663.html

http://www.tagesspiegel.de/politik/kolumbien-begutachter-des-friedens/19251804.html

http://app.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/kolumbien-steinmeier-startet-friedensinstitut/19252476.html?mwl=ok

http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5723


Kontakt:
Prof. Dr. José Martinez
Institut für Landwirtschaftsrecht der Universität Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 6
D-37073 Göttingen
Tel.: + 49 (0)551 39-7415
Email: iflr@jura.uni-goettingen.de
https://www.uni-goettingen.de/de/70956.html