Öffentlicher Vortrag:
Erfahrungen und erste politische Fragen.
Die Bedeutung der frühen Kindheit für die Bildung eines politischen Denkens

Prof. Dr. Claus Stieve (Technische Hochschule Köln)

Termin: Montag, 22. Februar, 13:45 Uhr
Ort: online via Zoom

Politische und gesellschaftliche Ereignisse nehmen unweigerlich Einfluss auf die Lebenssituation von Kindern, wie aktuell die Corona-Pandemie zeigt. Doch wie könnte sich Politik als Erfahrung in der frühen Kindheit äußern und welche Bedeutung gewinnen solche Erfahrungen für die Bildung eines politischen Denkens? Der Vortrag geht zwei Perspektiven nach: Zum einen stehen gemeinsam erfahrene Lebensformen mit Kindern im Zentrum, wie beispielsweise die Gestaltung eines partizipativen und demokratischen Alltags in Kitas. Zum anderen werden Erfahrungen beleuchtet, die Kinder mit jeweiligen zeitgeschichtlichen Ereignissen machen, die ihr Leben besonders betreffen. Welche Schlussfolgerungen könnten sich aus diesen Perspektiven für einen pädagogischen Dialog mit Kindern ergeben?

Zum Referenten:

Prof. Dr. Claus Stieve
Claus Stieve, Jg. 1964 , arbeitete nach seiner Ausbildung zum staatl. anerkannten Erzieher als Gruppenpädagoge in Kindertageseinrichtungen. Er studierte in Kassel, Bochum und Prag Erziehungswissenschaft, Philosophie und Germanistik und richtete darin seinen Schwerpunkt auf die frühe Kindheit aus. Im Anschluss leitete er über mehrere Jahre eine Kindertagestätte und war als Fachberater sowie als Projektmanager für die kommunale Vernetzung frühkindlicher Bildung tätig. Nach seiner Promotion ist er seit 2007 Professor an der Technischen Hochschule Köln. Hier baute er den Bachelorstudiengang Pädagogik der Kindheit und Familienbildung mit auf. Er ist Mitbegründer des Studiengangstages Pädagogik der Kindheit und setzte sich für die Etablierung des Berufes der staatlich anerkannten Kindheitspädagog*in ein.

Organisation und Hintergrund:
Der Vortrag ist Auftakt eines überregionalen Fachtags zum Thema "Bedeutung der frühen Kindheit für die Bildung eines demokratischen Verständnisses" – eine Kooperation zwischen dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), der Stadt Göttingen – Fachdienst Kindertagesstätten, der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. und der Universität Göttingen.
Erzieher*innen aus ganz Deutschland kommen am 22. Februar digital zusammen, um über Bildungsprozesse in der frühen Kindheit, die Arbeit in der Kita und über Demokratie und Pertizipation zu diskutieren. Fachtag und Vortrag werden in Verbindung mit der landesweiten Qualifizierungsinitiative "Vielfalt leben und erleben!" des nifbe durchgeführt, die ab 2021 um den neuen Fokus Demokratiebildung und Partizipation in Kitas erweitert wird.
Die Veranstaltung ist zudem Teil des Kooperationsprojekts "Widerstand – Demokratie – Internationalität", das die Universität Göttingen gemeinsam mit der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. in Erinnerung an den Widerstandskämpfer und Göttinger Alumnus Adam von Trott zu Solz (1909–1944) ins Leben gerufen hat.
Gefördert wird die Veranstaltung von dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.