Historisch-politische Bildung –
Gegenwärtige Herausforderungen und Perspektiven

Eine digitale Veranstaltungsreihe der Universität Göttingen und der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V.


Historisch-politische Bildung findet an vielen Orten und in unterschiedlichen Kontexten statt, in schulischen wie in außerschulischen Feldern, formal und informell, in analogen und digitalen Räumen und mit vielfältigen Zielgruppen jeden Alters. Ziele sind u.a. die Vermittlung von Kenntnissen und die Förderung eines reflektierten „Geschichtsbewusstseins“, die Förderung von Urteils- und Handlungsfähigkeiten, die Förderung der Mündigkeit der Teilnehmenden und zugleich die Stärkung unserer demokratischen Kultur.

Obwohl historische und politische Bildung in der Praxis oftmals durchaus gemeinsam gedacht und umgesetzt werden, verlaufen die wissenschaftlichen Diskurse in der Politik- und Geschichtsdidaktik vielfach losgelöst voneinander und mit wenigen wechselseitigen Bezugnahmen. Es stellen sich Fragen nach den Verbindungslinien sowie nach Zielen, Prinzipien und Ansätzen sowie dem Umgang mit Wertbezügen in beiden Domänen. Auch der Blick auf die Vielfalt der Bildungsangebote freier Träger und Vereine weist auf das große Potenzial eines gemeinsamen Austauschs hin. Unser Wissenschafts-Praxis-Dialog möchte eine Plattform für den Austausch der verschiedenen Akteure im Feld bieten, um sich zu grundlegenden und aktuellen Fragen der historisch-politischen Bildungsarbeit zu verständigen.

Termine:

Freitag, 17. September 2021 | 14:00-17:30 Uhr | online via Zoom
Politische Bildung – Historische Bildung. Ziele, Wertbezüge und Schnittfelder
Vorträge, Podiumsgespräch und Projektvorstellungen
Historische und politische Bildung werden in der Praxis oftmals gemeinsam gedacht und umgesetzt, die wissenschaftlichen Diskurse in der Politik- und Geschichtsdidaktik verlaufen jedoch vielfach losgelöst voneinander. Es stellen sich Fragen nach den Schnittfeldern zwischen Zielen und Prinzipien, Inhalten und Ansätzen in beiden Domänen. Die Auftakttagung der Veranstaltungsreihe möchte sich diesen Verbindungen aus unterschiedlichen Perspektiven nähern und dabei Wissenschaft und Praxis, schulische und außerschulische historisch-politische Bildung ins Gespräch bringen.

Programm:

14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
14:15 Uhr
Startpunkte: Politik- und Geschichtsdidaktik im Vergleich – Ziele, Wertbezüge und Schnittfelder

Kurzvorträge und moderierte Diskussion:

  • Prof. Dr. Thomas Goll
    Professor für integrative Fachdidaktik Sachunterricht und Sozialwissenschaften, TU Dortmund
  • Prof. Dr. Waltraud Schreiber
    Professorin für Theorie und Didaktik der Geschichte, KU Eichstätt-Ingolstadt


Moderation: Prof. Dr. Monika Oberle
Professorin für Politikwissenschaft und Didaktik der Politik, Universität Göttingen

15:45 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Projektvorstellungen (parallel)

Band A:

  • Anti Anti – Museum goes School
    Dr. Türkân Kanbıçak, Jüdisches Museum Frankfurt
  • Erbe '89 – Soziologie der außerschulischen Geschichtsvermittlung
    Christina Schwarz, Institut für Kulturwissenschaften, Universität Leipzig

Band B:

  • Was wissen wir (nicht) über Gesellschaftslehre? Von Ausbildungsproblemen bis Zusatzqualifikationen
    Marcel Grieger, Schlözer-Programm-Lehrerbildung, Universität Göttingen
  • Politische Bildung im fächerübergreifenden Unterricht mit Geschichte
    Prof. Dr. Monika Waldis Weber, Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik, Institut Forschung und Entwicklung PH FHNW

17:15 Uhr
Abschluss
17:30 Uhr
Ende

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Montag, 27. September 2021 | 14:00-17:30 Uhr | online via Zoom
Zugänge und Teilhabe – historisch-politische Bildung für alle!?
Podiumsgespräch, gemeinsame Diskussion und Projektvorstellungen
Der Anspruch, dass alle Menschen historisch-politische Bildung erfahren sollen, wird breit geteilt. Die Realität sieht jedoch anders aus – sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich werden viele Menschen weniger oder gar nicht erreicht, mit vielfältigen Ursachen. Die Veranstaltung will Herausforderungen und best practices einer historisch-politischen Bildung, die auch bislang wenig erreichte „Zielgruppen“ anspricht und erreicht, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und diskutieren.

Programm:

14:00 Uhr
Podiumsgespräch

  • Prof. Dr. Bettina Zurstrassen
    Professorin für Didaktik der Sozialwissenschaften, Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Christian Kuchler
    Leiter des Lehr- und Forschungsbereichs der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, RWTH Aachen University
  • Prof. Dr. Andreas Thimmel
    Leiter des Instituts für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE), TH Köln


Moderation: Prof. Dr. Monika Oberle
Professorin für Politikwissenschaft und Didaktik der Politik, Universität Göttingen

15:30 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Projektvorstellungen (parallel)

Band A:

  • JUMPER. Junge Menschen erreichbar machen mit politischer Europabildung
    Märthe-Maria Stamer, Prof. Dr. Monika Oberle, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Geschichten in Bewegung. Teilprojekt "Schulen und Lehrkräfte"
    Dr. Lena Kahle, Angewandte Erziehungswissenschaft, Universität Hildesheim

Band B:

  • Gestern wie heute – Haltung zeigen!
    Maurice Stiehl, Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V.
  • Verstärker – Netzwerk aktivierende Bildungsarbeit
    Lea Goseberg, Referentin Fachbereich Zielgruppenspezifische Angebote, Bundeszentrale für politische Bildung
    Jinan Dib, Politische Bildungsreferentin und Wiss. Mitarbeiterin am Insitut für interkulturelle Bildung und Entwicklung, TH Köln

17:15 Uhr
Abschluss
17:30 Uhr
Ende

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Montag, 18. Oktober 2021 | 14:00-17:30 Uhr | online via Zoom
Die normative Dimension historisch-politischer Bildung
Podiumsgespräch, gemeinsame Diskussion und Projektvorstellungen
Kontroversitätsprinzip und Indoktrinationsverbot sind zentrale, weithin anerkannte Prinzipien der politischen Bildung. Ein Referenzpunkt ist dabei der sog. Beutelsbacher Konsens, der auch in der Geschichtsdidaktik zunehmend rezipiert und verhandelt wird. Nicht nur in der Theorie, sondern gerade auch in der (schulischen und außerschulischen) Praxis der historisch-politischen Bildung wirft die Konkretisierung dieser Prinzipien jedoch Fragen auf. Diese betreffen den Wertebezug historisch-politischer Bildung und die Grenzen von Kontroversität in der Auseinandersetzug mit zentralen Grundwerten und demokratischen Prinzipien. Die Veranstaltung widmet sich daher Grundfragen und aktuellen Herausforderungen der Normativität historisch-politischer Bildung, wobei erneut Einblicke in mehrere Praxisprojekte erfolgen.

Programm:

14:00 Uhr
Podiumsgespräch

  • Saba-Nur Cheema
    Leiterin Bildung, Bildungsstätte Anne Frank
  • Prof. Dr. Lale Yildirim
    Professorin für Didaktik der Geschichte, Universität Osnabrück
  • Prof. Dr. Kerstin Pohl
    Professorin für Didaktik der politischen Bildung, Universität Mainz


Moderation: Prof. Dr. Monika Oberle
Professorin für Politikwissenschaft und Didaktik der Politik, Universität Göttingen

15:30 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Projektvorstellungen (parallel)

Band A:

  • „Starke Lehrer – starke Schüler“
    Prof. Dr. Rico Behrens, Professor für Politische Bildung/Didaktik der Sozialkunde an der KU Eichstätt-Ingolstadt
  • Bundesfachstelle Linke Militanz
    Marie Bohla und Birgit Redlich, Göttinger Institut für Demokratieforschung, Universität Göttingen

Band B:

  • Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
    Dr. Andreas Neumann, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  • Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück
    Dr. Matthias Heyl, Leiter der Pädagogischen Dienste der Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

17:15 Uhr
Abschluss
17:30 Uhr
Ende

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Montag, 8. November 2021 | 14:00-17:30 Uhr | online via Zoom
Digitalisierung – Herausforderungen und neue Wege für das historisch-politische Lernen
Podiumsgespräch, gemeinsame Diskussion und Projektvorstellungen
Nicht erst seit der Corona-Pandemie verändert die Digitalisierung Ziele und Ansätze der historisch-politischen Bildung. Immer wichtiger wird dabei der Beitrag der politischen und historischen Bildung zur Förderung einer Medienkompetenz, die neben instrumentellen v.a. kritisch-reflexive Fähigkeiten beinhaltet. Dazu gehören u.a. Quellenprüfungskompetenzen, die einen kritischen Umgang mit fake news und Verschwörungsmythen fördern. Zugleich bringen digitale Ansätze der historisch-politischen Bildung auch neue Chancen mit sich, nicht zuletzt mit Blick auf bislang weniger erreichte „Zielgruppen“. Die Veranstaltung beleuchtet Veränderungen, Chancen und Herausforderungen der historisch-politischen Bildung in der digitalen Welt, wobei Forschungs- und Praxisprojekte vorgestellt werden und ein spannendes Podium die Veranstaltungsreihe beschließt.

Programm:

14:00 Uhr
Projektvorstellungen (parallel)

Band A:

  • goAIX! – Eine Lehr-Lern-Gelegenheit
    Kristopher Muckel, Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, RWTH Aachen University
  • Kompetenzerwerb mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht: Aus der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte lernen
    Katharina Totter, Universität Konstanz

Band B:

  • Offene-Geschichte.de
    Prof. Dr. Bernd Grewe, Professor für Geschichtsdidaktik und Public History, Universität Tübingen
  • Digitalisierungsstrategie des Jüdischen Museum Frankfurt
    Sonja Thäder, Jüdisches Museum Frankfurt

15:30 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Podiumsgespräch

  • JunProf. Dr. Christiane Bertram
    Juniorprofessorin Fachdidaktik in den Sozialwissenschaften, Universität Konstanz
  • Prof. Dr. Marko Demantowsky
    Professor für Public History, Universität Wien
  • Charlotte Jahnz
    Referentin der Bundeszentrale für politische Bildung


Moderation: Prof. Dr. Monika Oberle
Professorin für Politikwissenschaft und Didaktik der Politik, Universität Göttingen

17:30 Uhr
Ende

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Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Projekts "Widerstand – Demokratie – Internationalität", einer Kooperation zwischen der Universität Göttingen und der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. Sie wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Idee und Konzept:

  • Prof. Dr. Monika Oberle
    Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Lars Jakob
    Abt. Öffentlichkeitsarbeit, Universität Göttingen
  • Sarah Reinke
    Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V.


Wissenschaftliche Supervision:


Organisation und Projektbetreuung:

  • Lars Jakob
    Abt. Öffentlichkeitsarbeit, Universität Göttingen
  • Sarah Reinke
    Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V.