Vortragsreihe: Public Health and Migration

Organisiert von der Forschungsgruppe Public Health und Migration des CeMig, online via Zoom

11. Mai 2023 16:15-17:45 (CEST)
Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger (Arbeitsgruppe 1: Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld)
Gesundheitsversorgung für Migrant*innen: Zwischen Ausgrenzung, Integration und Ökonomisierung
Der Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung hängt vor allem ab von Aufenthaltsdauer und Aufenthaltsstatus. Besonders in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland ist ihr Versorgungsanspruch stark eingeschränkt. Aber auch wenn sie mit ihren formalen Zugangsrechten gesetzlich Krankenversicherten gleichgestellt sind, sehen sie sich vielfältigen Hürden bei der Inanspruchnahme von Leistungen gegenüber. Strukturelle Defizite des Gesundheitssystems und Fehlentwickungen in der Gesundheitspolitik tragen dazu bei.
Vita: Studium der Politikwissenschaft und Soziologie an der Philipps-Universität Marburg, 1999-2004 wiss. Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (Arbeitsgruppe Public Health), 2004-2011 Professor für Medizinische Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit 2011 Professor für Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie an der Universität Bielefeld.

01. Juni 2023 16:15-17:45 (CEST)
Dr. phil. Nadja Rakowitz & Karen Spannenkrebs (Verein Demokratischer Ärzt*innen)
Ökonomisierung im deutschen Gesundheitswesen und Auswirkungen auf die Versorgung von Migrant*innen
Das Gesundheitswesen in Deutschland wurde in den letzten 30 Jahren enorm durchökonomisiert. Allen voran wurden die Krankenhäuser in Fabriken verwandelt, unabhängig von der Trägerschaft. Aber auch der immer schon von betriebswirtschaftlichen Interessen geprägte ambulante Sektor erfährt gerade einen Ökonomisierungsschub. Für viele Patient*innen hat dies negative Konsequenzen und die ärmeren trifft es schlimmer. Hinzu kommt, dass auch die solidarischen gesetzli-chen Krankenkassen von innen heraus umgebaut wurden zu unternehmensähnlichen Gebilden. Migrant*innen treffen diese Entwicklungen oft noch härter. Ihre Versorgung wird durch verschiedene Zugangsbarrieren erschwert, die sich für unterschiedliche Gruppen von Migrant*innen stark unterscheiden. Viele dieser Zugangsbarrieren hängen direkt oder indirekt mit der Ökonomisierung des Gesundheitssystems zusammen. Das Recht auf Gesundheit gilt für viele Men-schen nach wie vor nicht oder nur stark eingeschränkt. Antidiskriminierungs-Engangement muss mit strukturellen Analysen und strukturellen Kämpfen zusammengedacht und zusammengeführt werden.

06. Juli 2023 16:15-17:45 (CEST) +++ ABGESAGT +++ neuer Termin wird bekannt gegeben +++
Dr. Sidra Khan-Gökkaya (Vorstandsbeauftragte für Migration, Integration und Anti-Rassismus UKE-Konzern)
Vielfalt und Anti-Rassismus im Gesundheitswesen. Strukturelle Maßnahmen und institutionelle Ansätze
Die Vielfalt unter Patient*innen, Mitarbeitenden und Studierenden wächst. Viele Gesundheitseinrichtungen bekennen sich zu dieser Vielfalt. Gleichzeitig findet eine De-Thematisierung von Diskriminierung und Rassismus im Gesundheitswesen statt. In dem Vortrag wird Frau Dr. Sidra Khan-Gökkaya einen Einblick in (Anti)-Rassismus im Gesundheitswesen geben. Als erste Integrations- und Anti-Rassismusbeauftragte innerhalb einer Klinik berät sie Mitarbeitende und Führungskräfte und stößt strukturelle und institutionelle Veränderungen für eine vielfaltssensible und rassismuskritische Organisationsentwicklung in der Klinik an. Die Referentin gibt einen Einblick in ihre Arbeit, liefert Beispiele um Maßnahmen gegen Rassismus in der eigenen Einrichtung zu implementieren und thematisiert die strukturellen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen in dem Kontext.

Hier können Sie sich für die Vortragsreihe "Public Health and Migration" im Sommersemester 2023 anmelden:

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