Warum Dynexite?

Als Alternative zur Prüfungssoftware ILIAS testet der E-Learning-Service derzeit das Prüfungssystem Dynexite. Diese Eigenentwicklung der RWTH Aachen ist insbesondere an die Erfordernisse von Hochschulen angepasst. Die Unterschiede zu ILIAS sollen nun etwas herausgestellt werden:

Organisationseinheiten und Fragentypen

Die Fragentypen, die in Dynexite zur Verfügung stehen, sind nicht deckungsgleich zu ILIAS. Die Übertragung eines vorhandenen Fragenpools von ILIAS nach Dynexite erfordert daher eine komplette Neugestaltung einzelner Fragen und somit einen nicht zu vernachlässigenden Arbeitsaufwand.

Auch in der Organisation von Fragensammlungen gibt es Unterschiede zu ILIAS: In Dynexite können keine Fragenpools erstellt werden, um Fragen thematisch zu sortieren – stattdessen gibt es „Organisationseinheiten“ (kurz OE), die allerdings nur von der Abteilung DLL eingerichtet werden können. Um erste Versuche mit Dynexite anzustellen, erhalten Sie auf Anfrage eine OE mit dem Namen „Sandkasten“. Auch weitere OEs, die Ihren Lehrveranstaltung zugeordnet sind, richten wir gerne für Sie ein.

Zur Einrichtung einer OE teilen Sie der Abt. DLL bitte mit, ob Sie einen „Sandkasten“ (für erste Tests) oder bereits eine OE mit Zuordnung zu einer bestimmten Lehrveranstaltung wünschen. In letzterem Fall nennen Sie bitte Ihre Fakultät, den Titel der Veranstaltung und die Modulnummer. Wenn Sie dies wünschen, erhalten Sie in Ihrer OE auch eine Auswahl von Aufgaben, die Ihnen den Einstieg in die Arbeit mit Dynexite erleichtern können.

Bei Bedarf können Sie auch Kolleginnen und Kollegen Zugriff auf einzelne Ihrer OEs gewähren, wenn Sie z.B. gemeinsam an einer Modulprüfung arbeiten oder Korrekturaufgaben delegieren wollen. Diese Mitarbeiter*innen müssen zuvor allerdings eine Nutzerkennung in Dynexite besitzen.

Orbit und Satellit

Eine Besonderheit von Dynexite ist auch die Unterteilung in zwei getrennte Subsysteme – genannt Orbit und Satellit. Die Arbeit der Lehrenden findet ausschließlich auf dem Orbit statt. Dort werden die einzelnen Fragen erstellt und zu Klausuren oder Übungen zusammengefügt. Übungen (also formative Tests) werden dabei direkt auf dem Orbit von den Studierenden bearbeitet.

Der Satellit ist ein besonders geschützter Bereich, auf dem letztlich die summativen Prüfungen stattfinden. Die Übertragung der Klausuren vom Orbit zum Satelliten findet über Exportdateien statt und kann nur von der Abt. DLL durchgeführt werden. Die Studierenden bearbeiten die Klausur dann auf dem Satelliten, anschließend erfolgt ein Rückexport zum Orbit, wo die Korrektur durchgeführt wird.

Klausurdurchführung und -auswertung

Für die Zusammenstellung und Durchführung einer Klausur bietet Dynexite die Option, mit wenig Aufwand eine variable Fragenauswahl für die einzelnen Prüfungsteilnehmenden zu realisieren. In Kombination mit der Verwendung parametrisierter Fragen ist es so möglich, auch Klausuren in mehreren Kohorten durchzuführen, ohne einen relevanten Informationsfluss zwischen den Teilnehmenden befürchten zu müssen. Insbesondere bei Klausuren mit hoher Beteiligung sind diese Möglichkeiten also vorteilhaft.

Wie auch ILIAS bietet Dynexite eine automatische Korrektur geschlossener Fragen sowie die Möglichkeit einer manuellen Nachkorrektur. Zusätzlich verfügt Dynexite über die sogenannte „externe Korrektur“, bei der komplexere Bewertungen über eine Python-Programmierung realisiert werden. So können beispielsweise bei umfangreicheren Rechenaufgaben Punkte für richtig durchgeführte Teilschritte vergeben werden, obwohl sie aufgrund von Folgefehlern eigentlich ein falsches Ergebnis liefern.

Die Möglichkeiten, die Dynexite hier bietet, sind sehr mächtig – entsprechend erfordern sie aber auch einen erhöhten Aufwand beim Erstellen der Fragen. Wenn man den vollen Funktionsumfang von Dynexite nutzen will, sind Python-Grundkenntnisse erforderlich. Die so investierte Arbeit trägt Früchte in der Auswertung der Klausur, die im Idealfall auch komplexe Bewertungen ohne manuelle Nachkorrektur ermöglicht.