Dr. Sarah Kühl
Sarah Kühl hat an der Leuphana Universität Lüneburg Betriebswirtschaftslehre studiert und anschließend ein Jahr im Vertrieb gearbeitet. Darauf folgten der Masterabschluss des Studiengangs Pferdewissenschaften und die Promotion zum Thema „Differenzierungsstrategien auf Basis landwirtschaftlicher Produktionsprozesse im Lebensmittelmarkt“ am Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte. Im Anschluss an die Promotion trat Sarah Kühl eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Bozen (Italien) am Lehrstuhl Nutztierwissenschaften an und führte u.a. ökonomische Analysen der dortigen Nutztierhaltungsbetriebe durch. Im Jahr 2019 wechselte sie in eine Unternehmensberatung und bearbeitete Projekte im Bereich der Strategieausrichtung für die Automobil- und Telekommunikationsindustrie. Frau Kühl ist seit Anfang des Jahres 2021 als PostDoc am Lehrstuhl und beschäftigt sich u.a. mit dem Online-Einkaufsverhalten sowie alternativen (digitalen) Vermarktungskonzepten.
Forschungsschwerpunkte:
- Lebensmittelmarketing
- Verbraucherverhalten und -erwartungen an Lebensmittel und Landwirtschaft
- Differenzierungs- und Vermarktungsstrategien
- Flach, L., Kühl, S., Lambertz, C., Gauly, M. (2021). Environmental impact and food production of small-scale mountain dairy farms at different supplementation levels. In: Journal of Cleaner Production,DOI: 10.1016/j.jclepro.2021.127429
- Kühl, S., Busch, G., Gauly, M. (2020). How should beef be produced? Consumer expectations and views on local beef production in South Tyrol (Italy). In: British Food Journal, DOI: 10.1108/BFJ-07-2020-0571
- Kühl, S., Zühlsdorf, A., Spiller, A. (2019). "Isn't it all unnatural anyway"? Labeling of flavorings and consumer understanding. In: Ernährungs Umschau, DOI: 10.4455/eu.2019.026
- Kühl, S., Gauly, S., Spiller, A. (2018). Analysing public acceptance of four common husbandry systems for dairy cattle using a picture-based approach. In: Livestock Science, DOI:10.1016/j.livsci.2018.12.022
- Kühl, S., Gassler, B, Spiller, A. (2017). Labeling strategies to overcome the problem of niche markets for sustainable milk products: The example of pasture-raised milk. In: Journal of Dairy Science, DOI: 10.3168/jds.2016-11997
- Digitales Marketing im Agribusiness (M.Sc.) (seit WiSe 2021)
- Ag-related Marketing Claims - Differenzierungsstrategien auf Basis landwirtschaftlicher Produktionsprozesse im Lebensmittelmarkt
Forschungsprojekte:
Verbesserung der Image- und Absatzprofilierung von Schaf- und Ziegenprodukten aus nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft (VIA)Das Ziel des Projektes ist die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der (ökologischen) Schaf- und Ziegenhaltung durch die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der deutschen Schaf- und Ziegenprodukte mittels innovativer Marketing- und Absatzkonzepte. Dazu soll zunächst die vorliegende Forschungs- und Wissenslücke im Bereich der Verbraucherwahrnehmung der (ökologischen) Schaf- und Ziegenhaltung sowie damit verknüpft Kaufmotive und -barrieren geschlossen werden.
Digitale Rückverfolgbarkeit und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette Schwein in der Region Oldenburger Münsterland - Transparency in Pig Production (TiPP)
Die Schweinehaltung sowie die ihr vor- und nachgelagerten Bereiche durchleben gegenwärtig einen tiefgreifenden technischen, logistischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Zudem mehren sich Forderungen seitens Gesellschaft, Handel und Kontrollbehörden nach stärkerer Regionalisierung, größerer Transparenz und schnellerer Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette (WSK) hinsichtlich Lebensmittelsicherheit sowie Tier- und Verbraucherschutz. Zwingende Voraussetzung hierfür ist ein gut funktionierender Datenaustausch zwischen allen Kettenbeteiligten, der angesichts der fortschreitenden Digitalisierung WSK-übergreifend großes Optimierungspotential birgt.
Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz ökologischer Tierhaltungssysteme
Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Kritik an der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung sowie gesteigerten Anforderungen an das Tierwohl, muss sich auch die ökologische Tierhaltung der Diskussion um das Wohlergehen der Tiere stellen. Ziele des Projektes sind daher die detaillierte Erfassung der gesellschaftlichen Erwartungen speziell an die Bio-Nutztierhaltung sowie die Identifikation von Erwartungs- und Realitätslücken um Erkenntnisse über zukünftig relevante (Risiko-)Themen im Bereich der Bio-Tierhaltung zu gewinnen. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden entsprechende Anpassungsoptionen und Innovationen sowie ein Vertrauensmarketingkonzept für die Branche entwickelt.
Entwicklung und Erprobung eines Klimalabels für Lebensmittel in Niedersachsen (EEKlim)
Für die Erreichung von internationalen und nationalen Nachhaltigkeitszielen ist eine umweltbewusste Ernährung vermehrt in das öffentliche Interesse und politischen Diskussionen gerückt. Neben Transformationsprozessen in der Landwirtschaft und im Ernährungssektor wird auch Verbraucher*innen eine bedeutende Rolle zugesprochen. Das geplante Vorhaben zielt daher darauf ab, ein wissenschaftlich fundiertes Rahmenkonzept für ein Klima-Label zu erarbeiten und dessen Praxistauglichkeit für die niedersächsische Agrar- und Ernährungswirtschaft zu erproben. Das zu entwickelnde Label soll so gestaltet werden, dass umweltfreundliche Konsum- und Produktionsmuster im Ernährungssektor gefördert werden. Gefördert wird das Projekt durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Analyse von Vermarktungswegen für Erzeugnisse einer nachhaltigen Nutztierhaltung am Beispiel Südniedersachsens (abgeschlossen)