Absolvent*innen erzählen vom Berufsstart
BWL
Rébecca Claude, Referentin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Universitätsmedizin Göttingen (UMG)/ Abteilung Transfusionsmedizin sowie selbstständige Moderatorin, Rednerin und Sprecherin

Rébecca Claude hat in Göttingen von 2012 bis 2016 den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre und von 2016 bis 2019 den Masterstudiengang Marketing und E-Business studiert.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?
Ich bin an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in der Abteilung Transfusionsmedizin beschäftigt. Teil der Abteilung sind unter anderem das Blutspendezentrum "Blut für’s Klinikum" und die Knochenmark- und Stammzellspenderdatei Göttingen (KMSG).
Darüber hinaus sind meine Auftraggeber in meiner selbstständigen Tätigkeit als Moderatorin, Rednerin und Sprecherin sehr divers und ich darf in viele interessante Branchen und Bereiche eintauchen.
In was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben? Woher kommt Ihr Interesse für die Tätigkeit als professionelle Sprecherin?
Als Referentin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit habe ich eine zentrale und bedeutende "Mission": Mehr Menschen zum regelmäßigen Blutspenden zu motivieren. Meine damit verbundenen Aufgaben sind sehr vielfältig und sowohl strategischer als auch operativer Art: Spenderbindung, Social-Media-Management, Anzeigenkonzeptionen, Aktionen und Events planen und umsetzen, Informationsmaterialien gestalten, und vieles mehr - auch über die Blutspende hinaus.
Während meiner Studienzeit habe ich es sehr geschätzt, die Möglichkeit zu haben, über den fachwissenschaftlichen Tellerrand hinauszuschauen. So habe ich die Zentrale Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen (ZESS) mit ihrem breiten Angebot als sehr wertvolle Ergänzung wahrgenommen. Hier habe ich viel Praktisches lernen können. Die Kurse im Bereich "Kommunikative Kompetenzen" haben mich zu meiner Tätigkeit als professionelle Sprecherin motiviert und das Fundament hierfür gelegt.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt? Möchten Sie zukünftig Ihre Selbstständigkeit ausbauen?
Der Übergang zwischen dem Studium und dem Berufseinstieg stellte sich für mich sehr fließend dar. Noch zur Zeit meines Studiums habe ich mich selbstständig gemacht und während ich meine Masterarbeit geschrieben habe, habe ich meine Tätigkeit an der UMG aufgenommen – das war nochmal eine persönliche Herausforderung. Ich schätze es sehr, der Universität in meiner Position an der UMG verbunden zu bleiben und eine andere Facette der Universität kennenzulernen.
Als professionelle Sprecherin weite ich aktuell meine Kompetenzen im Bereich Hörbuch- und Synchronsprechen aus. Außerdem starte ich meinen eigenen Podcast für Schülerinnen und Schüler zur Selbstfindung und Orientierung.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Durch das breite Angebot an Wahlmodulen hat mir das Studium an der Uni Göttingen die Möglichkeit gegeben, mein ganz individuelles Profil auszubilden. Die im Studium geschulte Problemlösungskompetenz ist für die Praxis und das Erschließen neuer Tätigkeitsfelder sehr hilfreich.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zeichnet sich durch eine thematische Vielfalt aus, die es ermöglicht, das Studium an die eigenen Neigungen und Interessen anzupassen. Die Professor*innen und Dozent*innen habe ich immer als sehr engagiert wahrgenommen.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...blicke ich auf einen riesigen Erfahrungsschatz.
(Stand: September 2020)
Lennart Fischer, Corporate Finance Team, Uniper SE

Lennart Fischer hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät den Masterstudiengang Finanzen, Rechnungswesen und Steuern studiert (Abschluss 2018).
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position / in welchem Bereich arbeiten Sie dort?
Ich arbeite bei Uniper SE im Corporate Finance Team. Wir beschäftigen uns mit allen Finanzierungsthemen rund um den Konzern. Dazu zählen die Kommunikation mit externen Kapitalgebern und Banken, der regelmäßige Austausch mit den Ratingagenturen, die Überwachung der Auswirkungen der Geschäftsentwicklung auf das Konzernrating, die Festlegung und Überwachung der Kapitalstruktur des Konzerns, die Planung der Jahreshauptversammlung für unsere Aktionäre, die Sicherung des langfristigen Zugangs zu Finanzierungsquellen, die Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen (bspw. Anleihe-Emissionen) und die Entwicklung projektspezifischer Finanzierungsmodelle.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Das erlernte theoretische Wissen und die praktische Anwendung zeigen immer Differenzen auf. Dennoch kann man einige theoretische Konzepte aus der Finanzwirtschaft gut auf die Praxis übertragen und im täglichen Handeln wiederfinden. Mehr als das jedoch hilft der grundsätzliche Denkrahmen, den man aus dem Studium mitnimmt, dabei, komplizierte Zusammenhänge zu verstehen und gezielte Nachfragen stellen zu können, weshalb bestimmte Dinge in der Praxis anders gehandhabt werden, als man es möglicherweise erwartet hätte.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...bin ich froh, dass ich dort so viele tolle Menschen kennengelernt habe, die mich immer auf meinem Weg unterstützt haben. Außerdem schätze ich die Rahmenbedingungen, die die Uni und die Stadt Göttingen mir geboten haben, nach wie vor sehr.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die WiWi-Fakultät bietet den Studierenden einen tollen Service rund um das Studium, der Hauptcampus bietet kurze Wege zwischen den Vorlesungen, das Kursangebot ist breit und bietet unterschiedlichste Spezialisierungsmöglichkeiten und ein Auslandsaufenthalt wird stark unterstützt. Jederzeit wieder!
(Stand: Juli 2019)
Dr. Sebastian Ludorf, diligent technology & business consulting GmbH

Dr. Sebastian Ludorf studierte an der Georg-August-Universität Göttingen von 2006 bis 2009 Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Science) und von 2009 bis 2012 Unternehmensführung (Master of Science). Während dieser Zeit absolvierte er auch ein Auslandssemester in Helsinki, Finnland. Anschließend war Sebastian Ludorf als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Graduiertenkolleg 1703 "Ressourceneffizienz in Unternehmensnetzwerken" tätig und Doktorand an der Professur für Handelsbetriebslehre. Im Dezember 2015 wurde ihm nach erfolgreicher Verteidigung seiner Dissertation der Doktortitel verliehen.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position / in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Seit dem 1. April 2016 bin ich als Consultant für das auf CRM, Prozessoptimierung und IT-Management spezialisierte Beratungsunternehmen diligent technology & business consulting GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main tätig. Zu meinen Aufgaben gehören u.a. die Kunden- und Projektakquise, die Durchführung von Anforderungs-Workshops bei Kunden, die Leitung von Projekten, die Konzeption und Durchführung von Marketingkampagnen sowie diverse interne Projekte. Besonders interessant sind hierbei der direkte Kundenkontakt, die Zusammenarbeit mit unseren Teams in Frankfurt und unserer Zweitniederlassung in Budapest sowie das tägliche Arbeiten auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Der Berufseinstieg erfolgte bei mir relativ reibungslos und direkt im Anschluss an das Ende meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Etwas aufregend war der Übergang aber dennoch, da ich aufgrund der kurzfristigen Zusage weniger als eine Woche Zeit hatte, mir in Frankfurt eine Wohnung zu suchen und den Umzug zu bewerkstelligen.
Das Studium im Göttingen hat mich fachlich gut auf meine jetzige Tätigkeit vorbereitet, da es (aller Kritik am Bachelor/Master-System zum Trotz) ein breites betriebswirtschaftliches Wissen vermittelt. Neben den fachlichen Kenntnissen waren aber auch die Präsentationen und Vorträge im Studium sowie die Konferenzteilnahmen während der Promotion eine gute Vorbereitung auf verschiedene Situationen im beruflichen Alltag. Als besonders lehrreich und prägend empfand ich mein Semester im Ausland - etwas, das ich allen Studierenden nur empfehlen kann!
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...dann erinnere ich mich stets an eine sehr schöne und ereignisreiche Zeit! Ich habe fast 10 Jahre in Göttingen gelebt und dabei mehrere Phasen einer akademischen Karriere durchlaufen: vom Studenten über die Tätigkeit als studentische Hilfskraft bis hin zum wissenschaftlichen Mitarbeiter und nun Alumni. Während dieser Zeit wurde Göttingen für mich wie eine zweite Heimat. Die gemütliche Studentenstadt mit den kurzen Wegen verfügt über eine gut ausgestattete Universität und ideale Infrastruktur. Die junge Bevölkerung füllt die Stadt nicht nur tagsüber mit Leben und schafft so eine angenehme Studienatmosphäre.
Auch heute noch habe ich zahlreiche Freunde in Göttingen und einen engen Kontakt zu mehreren Lehrstühlen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Regelmäßig und immer wieder gerne kehre ich nach Göttingen zurück, bspw. zur traditionellen Lehrstuhl-Weihnachtsfeier. Ich kann daher allen Interessierten nur empfehlen, nach Göttingen zu kommen und hier zu studieren.
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
- Stellen Sie sich im Studium möglichst breit auf. Dadurch erwerben Sie Kompetenzen in unterschiedlichen Gebieten, haben später mehr berufliche Optionen und bieten sich so auch eher für Führungspositionen an.
- Seien Sie offen und flexibel. Fixieren Sie sich beim Bewerbungsprozess nicht nur auf die eine Wunschstelle, sondern werfen Sie auch einmal einen Blick in Ihnen bislang unbekannte Branchen und Aufgabengebiete. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen, dass sich hierbei oft interessante Möglichkeiten ergeben.
- Fokussieren Sie sich nicht nur auf die großen DAX-30 Unternehmen, denn Deutschland verfügt auch über einen starken Mittelstand mit zahlreichen international erfolgreichen Unternehmen. Diese bieten oftmals vielseitigere, abwechslungsreichere und ganzheitlichere Aufgaben, kleinere Teams sowie eine auf Freundschaft basierende Unternehmenskultur.
Isabelle Möller, McKinsey & Company

Isabelle Möller hat in Göttingen einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre und einen Masterabschluss in Unternehmensführung erworben.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?
Ich arbeite für McKinsey & Company und bin dort im Consulting tätig. Als eines der weltweit führenden Beratungsunternehmen wird McKinsey vom Topmanagement von Unternehmen sowie Institutionen aus dem privaten, öffentlichen oder sozialen Sektor engagiert, um diese in vielfältigen Herausforderungen zu unterstützen.
In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin als Consultant beschäftigt – das bedeutet, dass ich Teil eines größeren, interdisziplinären Teams bin und Unternehmen sowie Institutionen bei vielfältigen Herausforderungen berate. Dabei wechsle ich ca. alle drei Monate das Projekt. Hierdurch lässt sich kein „typischer“ Bereich benennen, in dem ich arbeite, sondern vielmehr ist es mir möglich, in kurzer Zeit ein breites Spektrum an Themen und Sektoren kennen zu lernen.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Der Berufseinstieg lief für mich ziemlich reibungslos ab – schon bevor die Masterarbeit abgegeben war, hatte ich bereits ein Jobangebot vorliegen.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Im Studium konnte ich ein fundiertes Wissen erwerben und Fähigkeiten entwickeln, die mir im Berufsalltag sehr nützlich sind. Dabei zähle ich neben der fachlichen Expertise vor allem die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten, vorhandene Gegebenheiten zu hinterfragen sowie meine eigenen Problemlösungen zu entwickeln.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Natürlich aufgrund der fachlichen Ausbildung, denn die Fakultät gibt den Absolventinnen und Absolventen eine fundierte Grundausbildung mit, während es den Studierenden durch das facettenreiche Vorlesungsprogramm möglich ist, in diversen Bereichen eigene Schwerpunkte zu bilden. Zusätzlich ist die Atmosphäre an der Fakultät sehr freundschaftlich und bietet eine optimale Lernlandschaft.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...dann kommen mir viele positive Assoziationen in den Kopf: das Bilden neuer Freundschaften, die Kirschblüte am Campus, Sommerabende am Willi, Exkursionen mit dem Hochschulsport und und und…
(Stand: Oktober 2019)
Meike Piechota, esome advertising

Meike Piechota hat von 2008 bis 2015 in Göttingen Betriebswirtschaftslehre (Bachelor) sowie Marketing und Distributionsmanagement (Master of Science) studiert.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich arbeite bei esome advertising als Account Manager. Die Arbeitsaufgaben umfassen die Betreuung der Social Media Advertising Aktivtäten meiner Kunden. Das bedeutet, dass ich gemeinsam mit dem Kunden Konzepte für neue Social Media Kampagnen erarbeite, diese operativ umsetze und optimiere. Zudem gilt es natürlich, die Aktivitäten des Kunden auf den diversen Social Media Plattformen permanent weiterzuentwickeln und neue Trends zu entdecken und zu testen.
Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Angefangen habe ich mit einem Praktikum. Die Arbeit und das Team haben mir so gut gefallen, dass ich nach dem Praktikum als Werkstudentin angefangen und in dem Unternehmen meine Masterarbeit geschrieben habe. Nach der Abgabe meiner Masterarbeit wurde mir direkt ein fester Arbeitsvertrag bei esome angeboten, den ich sehr gerne angenommen habe. Nun bin ich seit gut zwei Jahren dabei und entwickle mich stets weiter.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Bevor ich mit der Masterarbeit anfing, habe ich ein Urlaubssemester eingelegt, um diverse Praktika zu absolvieren. Diese Erfahrungen haben mir dabei geholfen zu entscheiden, wie mein Weg nach dem Masterstudium verlaufen soll, da ich mir auch noch nicht im Klaren darüber war, ob ich ein Promotionsstudium anstreben oder direkt in die Wirtschaft gehen wollte. Für ein Praktikum im digitalen Umfeld habe ich mich aufgrund eines Praxis-Vortrags des damaligen Geschäftsführers von Performance Media aus der Marketing-Vortragsreihe der Fakultät entschieden. Durch die Möglichkeit, meine Masterarbeit direkt im Unternehmen zu schreiben, blieben der Kontakt und das Interesse an der Arbeit bestehen und so wurde ich direkt übernommen.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück?
Die Uni hat eine sehr aktive und bunt gemischte Studierendenschaft, in der ich es genossen habe verschiedenste Menschen kennen zu lernen. Eine nette Stadt, in der man nicht verloren gegangen ist, sondern man sich finden konnte.
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
Mir haben diverse Praktika im In- und Ausland sehr dabei geholfen festzustellen, was ich wirklich machen will und was es im Marketing für vielfältige Berufsfelder gibt.
Julian Rejmanowski, Consultant bei Capgemini Invent

Julian Rejmanowski hat in Göttingen 2015 einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre erworben.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?
Ich bin bei Capgemini Invent, die Beratungs-, Innovations- und Transformationseinheit von Capgemini, im Bereich „Insights Driven Enterprise“ tätig. Wir nutzen fortschrittliche Datenanalyse, KI und Automatisierung, um Spitzenleistungen zu erzielen und unseren Kunden strategische Geschäftsentscheidungen in Echtzeit zu ermöglichen.
Was sind Ihre Aufgaben?
Als Masterabsolvent (Bachelor an der Uni Göttingen, Masterabschluss an der University of Technology Sydney, Australien) bin ich als Consultant bei Capgemini Invent eingestiegen. In dieser Position lerne ich das Beratungsgeschäft innerhalb eines bestimmten Kompetenzbereichs (in meinem Fall Künstliche Intelligenz und Automatisierung) kennen und habe die Möglichkeit, eine Vielzahl an Fähigkeiten (strategische Analyse, agiles Projektmanagement, Datenanalyse, Prozessoptimierung etc.) weiterzuentwickeln. Mit meinen (meist internationalen) Kolleginnen und Kollegen arbeite ich gemeinsam an innovativen Kundenprojekten rund um digitale Transformation in den verschiedensten Branchen, bpsw. Financial Services, Consumer Products & Retail, Manufacturing, Automotive and Life Sciences, Media and Technology oder dem Public Sector.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Capgemini Invent unterstützt Berufsanfängerinnen und -anfänger sehr gut beim Einstieg. Das Ausbildungsprogramm „The Institute“ wurde für Berufseinsteiger und Young Professionals entwickelt und wird von erfahrenen Beraterinnen und Beratern geleitet. In einem zwei- bis dreimonatigen intensiven Coaching erhielten wir als „Newbies“ einen tiefen Einblick in Capgemini Invents Beratungsansätze, bevor wir auf die Projekte geschickt worden sind. Im Zuge dessen arbeiten wir an echten Kundenprojekten mit und entwickeln unter Anleitung durch Consultants maßgeschneiderte Konzepte, Analysen und Strategien.
Klassischerweise besteht der Bewerbungsprozess aus 3 Runden:
- Online Bewerbung
- Telefoninterview
- Persönliche Gesprächsrunde mit Case Study (1-3 Runden)
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Um es kurz zu fassen: Sehr gut! Ein praxisorientiertes Studium, wie es an der Uni Göttingen zu finden ist, verhalf mir dazu, konzeptionell zu denken und ein notwendiges Grundwissen aufzubauen. Ich denke allerdings, dass ein Studium nicht ausschließlich nur aus akademischer Sicht Vorteile bietet: ich habe stets versucht, diese wunderbare Zeit auch dazu zu nutzen, meine „Soft Skills“ durch die Teilnahme an extracurricularen Aktivitäten zu entwickeln und dadurch ein tolles Netzwerk aufzubauen.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Göttingen bot mir eine fantastische fachliche Ausbildung, die durch einen guten Mix an Vorlesungsinhalten und Tutorien/Seminarprogrammen ermöglicht wurde. Dank engagierter Professorinnen und Professoren sowie motivierter Mitkommilitonen hatte ich stets viel Spaß im Studium. Die Fakultät bietet ihren Studierenden zudem stets die Möglichkeit „über den Tellerrand“ zu schauen, und hat viele Partneruniversitäten im Ausland. Ich selbst war für ein Semester in Kalifornien. Besonders hilfreich und spannend empfand ich außerdem die zahlreichen Praxisvorträge (und daraus resultierenden Praktikumsmöglichkeiten) sowie Netzwerkplattformen wie den Top Student’s Club.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...sehne ich mich nach den lauen Sommernächten am FIZ, dem DIES Academicus und der legendären WiWi O-Phase zurück!
Solltet ihr mehr Fragen haben, kontaktiert mich gerne über LinkedIn: http://ger.linkedin.com/in/linkedinjulianrejmanowski.
(Stand: Januar 2020)
Dr. Lena Schröder, Agentur für Arbeit Schwerin

Dr. Lena Schröder studierte von 2007 bis 2010 Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Science) und nach einem "Gap Year" von 2011 bis 2013 Unternehmensführung (Master of Science) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität in Göttingen. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Personalmanagement mit Schwerpunkt Asien von Prof. Dr. Dr. J. Fabian Froese tätig und schrieb ihre kumulative Doktorarbeit zum Thema "Managing a diverse workforce in different institutional contexts: An empirical investigation in Germany and Japan".
Bei welchem Unternehmen sind Sie derzeit beschäftigt und in was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort?
Als Verbundgeschäftsstellenleiterin bin ich für die operative Führung von drei Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Schwerin in Nordwestmecklenburg verantwortlich. Dazu gehören Tätigkeiten wie die Führung, Steuerung und Entwicklung der Mitarbeitenden in meinen Teams oder auch die konzeptionelle Ausarbeitung und Leitung von Projekten z.B. im Bereich der Digitalisierung von Geschäftsprozessen.
Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Im Anschluss an meine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Personalmanagement bin ich bei der Bundesagentur für Arbeit in der Region Nord (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) mit einem Führungskräftenachwuchsprogramm eingestiegen. Hintergrund war für mich, dass ich das Thema Führung schon lange interessant fand und ich nach der sehr akademischen Tätigkeit am Lehrstuhl meinen Blick gerne wieder für die Gesamtgesellschaft außerhalb der "akademischen Blase" öffnen wollte. Um die Strukturen der Bundesagentur kennenzulernen, war ich in den ersten Monaten in der operativen Rolle als Arbeitsvermittlerin in der Agentur für Arbeit in Hamburg tätig und habe im Rahmen dieser Tätigkeit Kundinnen und Kunden zum Thema Karriere, berufliche Orientierung und Weiterbildung beraten.
Nebenbei erfolgten eine strukturierte Einarbeitung sowie die Vorbereitung auf die Tätigkeit als Führungskraft in der Bundesbehörde. Im Anschluss übernahm ich die Verantwortung für ein Team mit 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Leistungsgewährung in einem Jobcenter im Westen Hamburgs. Seit Oktober 2018 bin ich jetzt in der finalen Phase des Programms als Bereichsleiterin für mehrere Teams mit ca. 60 Mitarbeitenden an drei Standorten tätig. Die Führungsaufgabe mit ihrer Schnittstellenarbeit z.B. mit Bildungsträgern, Akteuren der öffentlichen Verwaltung und den Unternehmen vor Ort macht mir viel Spaß und sorgt dafür, dass die Arbeit nie langweilig wird.
Inwiefern wenden Sie Ihre im Studium erlernten Fähigkeiten und Fachkenntnisse im Beruf an? War die Promotion Voraussetzung für die jetzige Stelle?
Voraussetzung für den Einstieg als Nachwuchsführungskraft waren ein erfolgreich abgeschlossenes Master- oder Diplomstudium, ein besonderes Interesse an Führungsaufgaben sowie ein vertieftes Interesse an Themen der Wirtschafts-/ Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Außerdem waren erste Arbeitserfahrungen gewünscht, die ich durch meine Arbeit am Lehrstuhl ebenso vorweisen konnte. Durch mein Studium und die Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät habe ich gelernt, mich schnell in neue Themengebiete einzuarbeiten, was mir in meiner aktuellen Tätigkeit bereits häufig geholfen hat.
Aber auch die erlernten empirischen Kenntnisse setze ich regelmäßig im Alltag bspw. bei der monatlichen Arbeitsmarktanalyse für die lokale Presse ein. Weiterhin habe ich während des Studiums und meiner Praktika ein gutes Verständnis von Organisationen und den Grundlagen organisationaler Zusammenarbeit erlernt. Das Schöne am BWL-Studium ist ja (unter Anderem), dass man breit aufgestellt ist und sich in verschiedenste Richtungen spezialisieren und weiterentwickeln kann.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück,...
… denke ich daran, dass es toll war, alle Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen und an laue Sommerabende auf dem "Willi", d.h. dem Wilhelmsplatz im Stadtzenrum. Göttingen ist eine Stadt, die ich einfach in mein Herz schließen musste. Durch die Größe habe ich schnell Kontakte geknüpft und mich an der Uni zurechtgefunden. Ich kann nur empfehlen, alles "mitzunehmen", was Göttingen und die Uni euch Studierenden zu bieten hat. Nutzt zum Beispiel die vielen Möglichkeiten ins Ausland zu gehen und dort unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen kennenzulernen. Engagiert euch in / um die Uni z.B. in der Fachschaft oder in einer der vielen Vereine und Gruppen. Dort habe ich viel gelernt, ausprobiert und tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich auch heute noch Kontakt habe.
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
Meiner Auffassung nach ist es sehr wichtig, auch schon während des Studiums Praxisluft zu schnuppern. Insbesondere in meinem Gap Year zwischen Bachelor und Master, aber auch nach meinen beiden Auslandssemestern habe ich Praktika absolviert, in denen ich gelernte Inhalte in der Praxis ausprobieren konnte. Andere Kommilitonen haben ihr eigenes Unternehmen gegründet, wieder andere hatten Werkstudentenjobs. Durch diese Praxiserfahrungen habt ihr zum Ende des Studiums schon genaue(re) Vorstellungen wohin es beruflich für euch gehen kann und könnt euch entsprechend selbstbewusst auf die Jobsuche begeben.
VWL
Fabian Barsky, Berater Finanzsystementwicklung, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Fabian Barsky hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowohl den Bachelorstudiengang in Volkswirtschaftslehre (Abschluss 2009) als auch im Anschluss den Masterstudiengang "International Economics" (Abschluss 2012) erfolgreich absolviert.
Was ist Ihre derzeitige Position? Beschreiben Sie bitte kurz Ihr Tätigkeitsgebiet?
Ich bin Berater Finanzsystementwicklung bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Als Teil des Teams für Finanzsystementwicklung trage ich dazu bei, dass die Menschen in unseren Kooperationsländern besseren Zugang zu Finanzdienstleistungen erhalten. Wir fördern eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung der Finanzsysteme. In meiner Position berate ich sowohl das Bundesministerium für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) wie auch GIZ-Projekte weltweit.
Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Während meines Studiums hatte ich die Gelegenheit, ein Praktikum im GIZ-Programm für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Mosambik zu absolvieren. Im Anschluss an mein Masterstudium bin ich als Junior-Berater bei der GIZ eingestiegen.
Welche Schwerpunkte hatten Sie im VWL-Studium gewählt und inwiefern haben die im Studium erworbenen Fähigkeiten Sie auf die Praxis vorbereitet?
Mein Masterstudium in International Economics habe ich mit einer Spezialisierung in Entwicklungsökonomik abgeschlossen. Für den Einstieg bei der GIZ halfen mir meine fundierte fachliche Ausbildung und die Auslandserfahrung, die ich während des Studiums über Auslandssemester und Praktika sammeln konnte.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
In Erinnerung geblieben ist mir insbesondere die einzigartige Kombination von beschaulicher Universitätsstadt, vielfältigem kulturellem Angebot und internationaler Atmosphäre rund um den Campus.
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
Ich empfehle künftigen Berufseinsteigern, die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen die Universität Göttingen mit ihren internationalen Kooperationen und ihrer Kursvielfalt bietet, aktiv zu nutzen und sich so ein Profil aufzubauen.
Joachim Berchtold, Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik in Stadt und Landkreis Göttingen

Joachim Berchtold hat in Göttingen im Magisterstudiengang Volkswirtschaftslehre und Philosophie (Wintersemester 2005/2006 bis Sommersemester 2012) studiert.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?
Ich bin bei der Stadt Göttingen zuständig für die Koordination kommunaler Entwicklungspolitik in Stadt und Landkreis Göttingen.
Was sind Ihre Aufgaben?
Die Koordinationsstelle ist eine Projektstelle, finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) sowie von Stadt und Landkreis Göttingen. Das bundesweite Programm ermöglicht es Kommunen, ihr Engagement im Bereich Entwicklungspolitik auszubauen und strategisch anzugehen. Entwicklungspolitik ist ein neues Thema für Kommunen, gehört nicht zu den klassischen Tätigkeitsbereichen – insofern besteht die Aufgabe allgemein darin, ein neues, abstraktes Handlungsfeld auf verschiedenen Ebenen in die lokale Verwaltung und Politik einzubringen.
Konkret geschieht dies in zwei Schwerpunkten: Im Bereich Fairer Handel/Faire Beschaffung werden gegenüber der lokalen Gesellschaft die Anliegen des Fairen Handels vertreten, mittels Veranstaltungen/Kampagnen, Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit und vernetzt mit zivilgesellschaftlichen Akteuren. Faire Beschaffung bedeutet, kommunale Einkäufe in den Blick zu nehmen. Soziale Kriterien in Handel und Herstellung wie zum Beispiel Fairer Handel, die Achtung grundlegender Sozialstandards in Produktionsländern oder auch ökologische und allgemeine Nachhaltigkeitsaspekte sollen im Einkauf eine zentrale Rolle spielen – das betrifft Produktbereiche wie Arbeitsbekleidung oder Lebensmittel.
Im Bereich Globale Partnerschaften geht es um den Ausbau von Beziehungen des Landkreises Göttingen und seiner Partnerstadt in Guatemala, mit der gemeinsam Herausforderungen angegangen werden sollen, die in den Bereichen Entwicklung oder Umwelt anzusiedeln sind.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
In die Entwicklungspolitik bin ich gelangt, nachdem ich zunächst in einem anderen Bereich, und zwar in der kommunalen Beschäftigungsförderung tätig war. Berufserfahrung hatte ich also bereits gesammelt. Spannend am Einstieg in die neue Stelle war der Umstand, dass es diese Stelle zuvor nicht gab, also die gesamte Struktur und Inhalte zunächst einmal aufgebaut werden mussten.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Im VWL-Studium habe ich mich viel mit Entwicklungsökonomik beschäftigt. Zusammenhänge im Bereich globaler wirtschaftlicher Entwicklung zu verstehen ist auch für meine heutige Tätigkeit eine wichtige Voraussetzung: Auch wenn ich nicht im akademischen Bereich tätig bin, ist es dennoch sehr hilfreich, etwas über Geschichte, Wirkung, Vor- und Nachteile internationalen Handels und Entwicklungszusammenarbeit etc. zu wissen. Die Verbindung mit Philosophie hat mir, denke ich, geholfen, mich in abstrakte Fragestellungen einzuarbeiten.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Göttingen zeichnet sich durch Schwerpunkte aus, die über klassische wirtschaftswissenschaftliche Felder hinausgehen, wie eben den in meinem Fall vertieften Bereich Entwicklungsökonomik. So wird die Vielfalt wirtschaftlichen Denkens, weit über Zahlen hinaus, zum Beispiel auch ins Geschichtliche oder Kulturelle reichend, gefördert.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...denke ich an eine schöne Zeit in einer kleinen, überschaubaren Stadt, in der unter anderem durch die Universität aber immer sehr viel Leben und Bewegung ist, sowie reichhaltige Kulturangebote und Menschen aus der ganzen Welt.
(Stand: Dezember 2019)
Niklas Brandes, Ernst & Young (EY), Bereich Steuerberatung

Niklas Brandes studierte an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät den Bachelorstudiengang Volkswirtschaftslehre und den Masterstudiengang Steuerlehre.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position / in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich arbeite inzwischen bei Ernst & Young (EY) in der Steuerberatung und bin dort als Consultant im Private Client Service Tax tätig. Wir beraten mittelständische Unternehmen und Privatpersonen in steuerlichen Themen. EY ist eine der vier größten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften weltweit und zählt zu den sogenannten „Big Four“.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Der Berufseinstieg fiel mir persönlich sehr leicht. Nach ein wenig Recherche, was es für Einstiegsmöglichkeiten gibt, habe ich durch meinen spezifischen Studiengang ziemlich schnell eine Jobzusage bekommen.
Durch mein Thema in der Masterarbeit hatte ich mich für meine heutige Stelle darüber hinaus noch weiter qualifiziert. Die Arbeit war letztlich der „Türöffner“ für meine aktuelle Tätigkeit bzw. für den Bereich in dem ich eingesetzt bin. Durch die strukturierte Vorgehensweise bei steuerlichen und juristischen Themen, die mir im Studium vermittelt wurde, konnte ich mich schnell in das neue Themengebiet einarbeiten und im Berufsleben Fuß fassen.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...denke ich an die beste Zeit bisher in meinem Leben, die langen Nächte im Unikino und die vielen Studentenpartys.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Der Masterstudiengang Steuerlehre in Göttingen ist in seiner auch volkswirtschaftlichen Betrachtung einmalig. Die vielen hochkarätigen externen Lehrbeauftragten haben eine Praxisnähe geschaffen und meine Sichtweise auf die Themengebiete sehr bereichert.
(Stand: Juni 2019)
Dr. Malte Ehrich, Referent am Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Dr. Malte Ehrich ist "studientechnisch ein Göttinger Urgestein". Sein Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre (VWL) hat er im April 2007 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät begonnen und dort Ende März 2017, also rund zehn Jahre später, seine Promotion zum Thema "Food standards and international trade" abgegeben. Spannende Zwischenstationen in dieser Zeit waren Auslandssemester in Stellenbosch (Südafrika) und an der Delhi School of Economics sowie das "Advanced Studies Program in International Economic Policy Research" am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
Wo sind Sie beschäftigt und in was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Seit April 2017 bin ich Referent am Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin. Dort beschäftige ich mich mit dem Fachkräftemangel und der qualifizierten Zuwanderung. Das schließt Fragen zu einem möglichen Einwanderungsgesetz ein. Daher bin ich auch zuständig für das Informationsportal www.make-it-in-germany.com.
Wie haben Sie diese Position erlangt?
Beim Ministerium habe ich eine Woche nach der Verteidigung meiner Doktorarbeit angefangen. Beworben habe ich mich allerdings schon im Februar 2016. Es dauert also. Das Auswahlverfahren war im Oktober 2016 und beginnen sollte ich eigentlich im Januar 2017.
War die Promotion Voraussetzung für die jetzige Stelle und inwiefern haben die im Studium bzw. während der Promotion erworbenen Fähigkeiten Sie auf die Praxis vorbereitet?
Es war eine Sammelausschreibung für Wirtschaftswissenschaftler (BWL und VWL) mit Berufserfahrung (die Promotion wird dabei angerechnet). Mittlerweile haben fast alle promoviert, die dort beginnen. Alternativ können andere spannende Berufserfahrungen vorgewiesen werden wie Arbeit in Verbänden oder Beratungen. Wichtig war auch mein Praktikum beim Wirtschaftsministerium in Kiel nach dem Bachelorabschluss.
Das BMWi verfolgt das sehr sinnvolle Generalisten- bzw. Rotationsprinzip. Das bedeutet, dass Beamte des höheren Dienstes ca. alle drei bis vier Jahre ihre Stelle wechseln sollen. So nützt mir mein Fachwissen aus der empirischen Außenwirtschaft derzeit in der Mittelstandsabteilung ehrlich gesagt eher wenig. Wichtig ist allerdings das Grundverständnis der Mechanismen von Volkswirtschaften - zum Beispiel, welche Gründe gibt es für Marktversagen und wann liegen diese in konkreten Fällen vor?
Die Anforderungen sind außerdem dermaßen stellenabhängig, dass eine generelle Antwort auf die Frage kaum möglich ist. So arbeitet ein Kollege an der Konjunkturprognose der Bundesregierung (sehr technisch), ein anderer ist dagegen für Pressemitteilungen des BMWi verantwortlich. Beide haben in VWL promoviert. Beides sind sehr verantwortungsvolle Positionen, aber vom Anforderungsprofil sehr unterschiedlich.
Mir gefällt dies sehr, weil ich mich als Volkswirt als Generalist empfinde und auch diesen Anspruch an mich habe. Dafür vergesse ich nun, was korrigierte Standardfehler oder Kovarianz-Matrizen sind. Das stört mich aber nicht weiter.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
Ich vermisse Göttingen. Die kurzen Wege, die gute Luft und die Fahrräder. Berlin ist dreckig und laut. Ich vermisse das spontane Treffen abends nach den Vorlesungen oder der Arbeit am Lehrstuhl. In Berlin muss man sich immer lange verabreden und organisieren. Das ganze Kulturangebot kann ich sowieso nicht nutzen. Schade, dass Göttingen nicht Bundeshauptstadt ist.
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
- Nicht auf andere hören, die irgendwelche Ratschläge geben (gebe zu, das ist auch ein Ratschlag…:-)). Aber nur du weißt, was gut für dich ist.
- Dann kommt erstmal lange nichts.
- Vergleiche dich möglichst nicht mit anderen. Der Vergleich hinkt immer.
- Ich habe mich immer sehr früh beworben, um ein großes Zeitfenster zu haben. Andere machen das anders.
- Und bei Ablehnung immer nachfragen. Ich habe mich beim BWMi auch zweimal beworben. Von all den anderen Absagen fange ich gar nicht erst an…(Stichwort "CV of Failures").
Devisenanalystin bei der Commerzbank AG

Esther Reichelt hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät den Masterstudiengang in International Economics (M.A.) inklusive des Doppelabschlussprogramms mit der Universität Groningen in den Niederlanden absolviert.
1) Was ist Ihre derzeitige Position? Beschreiben Sie bitte kurz Ihr Tätigkeitsgebiet.
Ich bin Devisenanalystin in der Research Abteilung der Commerzbank AG, Frankfurt. Im FX Strategy Team erstellen wir Wechselkurs-Prognosen für alle wichtigen Währungen. Dazu gehört die Analyse der ökonomischen und politischen Faktoren in den entsprechenden Ländern. Wir beantworten individuelle Anfragen für interne und externe Kunden, halten Vorträge und erarbeiten Beiträge für diverse Publikationen der Research Abteilung.
Die Arbeit ist sehr vielfältig und marktnah. Das heißt, dass man jederzeit über aktuelle Entwicklungen informiert sein muss, wodurch die Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend wird. Gleichzeitig interpretieren wir Daten und Entwicklungen auch immer vor dem Hintergrund volkswirtschaftlicher Theorie, weshalb ich mich auch häufig auf mein Studium zurückbesinne und die aktuelle Forschung weiter im Blick habe.
2) Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Ich habe mich noch während der Masterarbeit auf eine ausgeschriebene Stelle im Trainee-Programm der Commerzbank beworben. Das Trainee-Programm hat mit einem Kurs in London begonnen. Im Anschluss bin ich dann gezielt auf eine Stelle im FX Strategy Team ausgebildet worden. Die Einarbeitungsphase alleine ist aufgrund des komplexen und weiten Themenfeldes auf ein Jahr angelegt.
3) Welche Schwerpunkte hatten Sie im VWL-Studium gewählt und inwiefern haben die im Studium erworbenen Fähigkeiten Sie auf die Praxis vorbereitet?
Ich habe mich in Göttingen stark auf ökonometrische Fächer konzentriert. Quantitative Fähigkeiten waren ein wichtiges Auswahlkriterium für die Stelle und sind wichtig für die alltägliche Datenanalyse. Aber auch die klassische volkswirtschaftliche Theorie, insbesondere Außenwirtschaft, ist von großer Bedeutung.
4) Haben Sie ein oder mehrere Auslandssemester absolviert? Falls ja: Inwiefern haben Sie davon profitiert? Wo haben Sie im Ausland studiert?
Ich habe am Doppelmasterprogramm mit der Universität in Groningen teilgenommen und ein Jahr in Groningen studiert, wo ich auch meine Masterarbeit geschrieben habe. Ein wichtiger Pluspunkt dabei ist sicherlich der sprachliche Aspekt eines Auslandsaufenthaltes. Da mein Arbeitsplatz ebenfalls sehr international ist, sind auch die kulturellen Erfahrungen, insbesondere die Fähigkeit sich auf andere Kulturen einzustellen, enorm wertvoll.
5) Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
Ich habe meine Studienzeit in Göttingen sehr genossen. Ich wohne und arbeite jetzt sehr gerne in einer Großstadt, aber für das Studium war Göttingen die perfekte Wahl. Das Studienumfeld ist insbesondere auch durch den Studiengang Development Economics sehr international und aufgeschlossen. Das Angebot an ökonometrischen Kursen ist sehr gut und man ist in der Auswahl seiner Studienschwerpunkte sehr flexibel. Zudem habe ich immer die Atmosphäre auf dem Campus genossen. Das gemeinsame Lernen in den verschiedenen Bibliotheken, gemeinsame Mittagessen in der Mensa und Kaffepausen waren sehr motivierend und bleiben eine schöne Erinnerung. Göttingen ist als Studentenstadt in meinen Augen sowieso unschlagbar: kurze Wege, eine sehr grüne Stadt, und natürlich zahlreiche aber bezahlbare Kneipen und eine vielfältiges kulturelles Angebot.
6) Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
Am Ende des Studiums muss man ehrlich mit sich selbst sein und sich überlegen, was man wirklich will. Will ich wirklich länger ins Ausland? Ist es in Ordnung für mich, mich von einem befristeten Vertrag zum anderen zu hangeln? Bin ich bereit meine Meinung unterzuordnen? Ich kann Berufseinsteigern nur raten, sich ein bisschen Zeit zu nehmen, und zu überlegen, was einem Spaß gemacht hat. Und dann zu überlegen, welcher Job das am Besten widerspiegelt. Grundsätzlich sollte man sich durchaus auch trauen, sich zu bewerben, auch wenn das Stellenprofil nicht so gut auf die eigene Person passt. Das wichtigste ist, dass man sich ehrlich für einen Job interessiert. Denn nur dann kann die Arbeit Spaß machen. Das muss aber nicht unbedingt genau das sein, was man während des Studiums interessant fand. Mein Tipp an Berufseinsteiger: Traut euch etwas!
Tobias Schönheit, CP Consultingpartner AG

Tobias Schönheit hat in Göttingen zunächst den Bachelorstudiengang Volkswirtschaftslehre und im Anschluss den Master International Economics mit dem Schwerpunkt Institutionenökonomie studiert (Abschluss 2018).
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?
Mein Arbeitgeber ist die CP Consultingpartner AG, ein Teil der CP BAP Gruppe (www.cp-bap.de). Wir sind eine mittelständische Unternehmensberatung mit ca. 150 Beschäftigten, die hauptsächlich Kunden im Bankenumfeld berät und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trainiert. Die Themenschwerpunkte sind vielfältig: von Banksteuerung über Risikomanagement bis zur Prozessoptimierung, von der Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen bis zur Einführung neuer Vertriebswege im Zuge der Digitalisierung.
In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Seit meinem Einstieg als Consultant arbeite ich in unterschiedlichen Beratungsprojekten für unsere Kunden mit. Das umfasst gemeinsame Kundentermine mit Kolleginnen und Kollegen ebenso wie die inhaltliche Vor- und Nachbereitung in unserem Büro in Köln. Im ersten halben Jahr habe ich meinen Fokus auf das Rechnungswesen gelegt und seit kurzem arbeite ich mich tiefer in vertriebliche Themen ein.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Nach meinem Abschluss habe ich das Angebot von iuVAmus (www.berufsbuilder.de) in Anspruch genommen. Im Laufe der Beratung ist es mir immer besser gelungen zu verstehen und auch zu formulieren, wo meine Stärken liegen und was mir bei einem Arbeitgeber wichtig ist. Ein wesentlicher Punkt beispielsweise war, dass ich meinem Arbeitsumfeld einen besonders hohen Stellenwert zuordne.
Mit Consultingpartner habe ich einen Arbeitgeber gefunden, der einerseits fachlich anspruchsvolle Aufgaben bietet und andererseits beste Voraussetzungen für das kollegiale Miteinander geschaffen hat. Der Beginn bei uns sieht klassischerweise so aus, dass Berufseinsteiger zunächst erfahrene Berater bei Kundenprojekten begleiten und unterstützen. Auf diese Weise lernt man das Arbeits- und Projektleben sowie die unterschiedlichen Beratungsthemen gut kennen und entdeckt so sein eigenes „Leidenschaftsthema“. Ich persönlich durfte im ersten halben Jahr ein großes Projekt im Rechnungswesen unterstützen und arbeite jetzt auf meinen Wunsch hin in drei kleineren Projekten im Vertrieb mit.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Hilfreich sind unter anderem die Fähigkeiten, kritisch Daten zu analysieren und komplexe Sachverhalte sowohl zu verstehen als auch zu modellieren. Diese Fähigkeiten werden insbesondere im volkswirtschaftlichem Studium vermittelt. Auch Soft Skills, wie präsentieren, organisieren, kommunizieren u. v. m., die ich auch durch meine Auslandssemester und die Studierendenpolitik erlernt habe, helfen im Arbeitsalltag.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet eine sehr gute Ausbildung, in der es aufgrund der zahlreichen Angebote (z. B. Auslandssemester, Wahl von Schwerpunkten etc.) möglich ist, eigene Akzente im Studium zu setzen. Durch das Engagement des WIWI-O-Phase e. V. wird das nötige organisatorische Wissen für den Ablauf des Studiums bereitgestellt. Und nebenbei lernt man in der O-Phase die Stadt und viele Freunde kennen. Auch durch das Engagement der Fachschaft werden die Studienbedingungen stetig weiter verbessert.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...schwelge ich in Erinnerungen an die O-Phase, ZHG-Partys, den Dies Academicus, meine drei Auslandssemester, die Uniliga, meine WG im Kolosseum, und noch vieles mehr. Abschließend kann ich nur sagen, dass Göttingen einfach ein Studium wert ist!
(Stand: Juli 2019)
Alexander Ziehe, Director of Business Development Asia Pacific, Viessmann Group

Alexander Ziehe hat in Göttingen von 2013 bis 2016 den Masterstudiengang Wirtschafts- und Sozialgeschichte (jetzt: Master in History of Global Markets) studiert und war im Wintersemester 2014/ 2015 zu einem Studien- und Forschungsaufenthalt am German Historical Institute in Washington DC, USA.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?
Seit 2018 bin ich für die Viessmann Group in Asien tätig. Wir sind ein international führender Hersteller von Klima- und Energielösungen. Unser Angebot umfasst Heizsysteme von 1 bis 120.000 kW mit wachsendem Fokus auf regenerative Energiequellen. Desweiteren bieten wir Kälte- und Solartechnik an.
Mit 22 Produktionsgesellschaften in 12 Ländern, Vertriebsgesellschaften und Vertretungen in 74 Ländern sowie weltweit 120 Verkaufsniederlassungen ist Viessmann international ausgerichtet. 56 Prozent des Umsatzes entfallen auf das Ausland.
In was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Als "Director of Business Development Asia Pacific" verantworte ich die Viessmann Strategie und Unternehmensentwicklung in Asien, insbesondere in unseren Expansionsgebieten Südostasien und Ozeanien. Aus diesem Grund bin ich auch mit abwechselnden Stationen in Asien wohnhaft.
Zu meinen Kerntätigkeiten gehören Marktstudien zur Identifizierung neuer Potentiale, Aufbau und Pflege von lokalen Partnernetzwerken, sowie die Entwicklung unserer Vertriebsorganisation. Derzeit betreue ich daher auch die Gründung unsere neuen Niederlassungen in Singapur und Vietnam. Wichtig ist hier als Brücke zwischen den lokalen Teams und unserer Zentrale in Deutschland zu agieren.
Im Alltag lenke ich Informationen über verschiedene Zeitzonen hinweg und übernehme die enge Abstimmung mit Deutschland bei Themen wie Budget, Vertriebsplanung und Organisationsverwaltung. Desweiteren unterstütze ich diverse Kunden bei der Weiterentwicklung ihres Geschäfts, etwa durch die Einführung neuer Produkte. Schlussendlich bin ich auch im engen Austausch mit Partnern wie den Deutschen Außenhandelskammern, um übergeordnete Themen wie Nachhaltigkeit voranzubringen.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Bereits bei der Abgabe meiner Masterarbeit hatte ich die Zusage für das Weiterbildungsprogramm des DAAD "Sprache und Praxis in VR China". Dieses vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Programm richtet sich an Postgraduierte und bietet die Möglichkeit über ein Jahr die chinesische Sprache intensiv zu erlenen. Abgerundet wird das Sprachstudium durch zahlreiche Unternehmensbesuche und ein sechsmonatiges Praktium in China.
Dank dieses Programms und eines internationalen Fokus während meines Studiums konnte ich direkt in China den Berufseinstieg vornehmen. Noch vor Ende meines Praktikums erhielt ich die Zusage von Viessmann und hatte damit einen nahtlosen Übergang.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Mein Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte hat mir die nötige Analysefähigkeit vermittelt, um die Komplexität meiner Tätigkeit erfolgreich zu bewältigen und strategische Entscheidungen auf fundierter Datenbasis zu treffen. Desweiteren konnte ich mich seit Beginn des Masterstudiums auf internationale Themen fokussieren und habe damit sowohl an fachlicher als auch interkultureller Kompetenz gewonnen. Die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums nach Washington DC zu gehen, war dabei ein wichtiger Baustein.
Bedeutsam sind außerdem die erlernten Soft Skills, etwa die Präsentationsfähigkeit. Für meine aktuellen Aufgaben als junge Führungskraft hilft mir auch heute noch besonders das ZESS (Zentrale Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen) -Zertifikatsprogramm "Sozial- und Führungskompetenz" im Arbeitsalltag.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die umfangreiche Modulauswahl und Flexibilität im Masterprogramm ist in meinen Augen der Erfolgsfaktor, um ein individuelles fachliches Profil zu entwickeln. Das Angebot der Fakultät erlaubt es, seinen eigenen Interessen zu folgen und aus einem reichhaltigen Angebot zu schöpfen. Weiterhin gibt es viele Möglichkeiten, durch die Unterstützung der Fakultät bei Auslandsaufenthalten und Praktika die nötige Erfahrung für einen erfolgreichen Berufseinstieg zu sammeln.
Besonders empfehlen möchte ich die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums auch Soft Skills gezielt über die ZESS zu erlernen. Allgemein ist die Ausstattung der Uni Göttingen sehr modern und erleichtert das Studium enorm.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...vermisse ich die Sommerabende auf dem Willi [Wilhelmsplatz, Anm. d. Red.] und erinnere mich an eine tolle O-Phase. Außerdem konnte ich Freundschaften entwickeln, die auch heute über tausende Kilometer Distanz gehalten haben.
(Stand: August 2020)
Wirtschaftsinformatik
Philipp Ballhausen und Markus Werner, Firmengründer und selbstständige Software-Entwickler

Philipp Ballhausen (Foto rechts) und Markus Werner haben an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Wirtschaftsinformatik studiert.
Beschreiben Sie bitte kurz Ihre derzeitige Tätigkeit.
Wir sind selbstständige Softwareentwickler. Neben einigen eigenen Produktentwicklungen arbeiten wir vor allem projektbasiert für alle, die interne Aufträge outsourcen wollen oder müssen. Ein größeres Projekt ist die Informationsplattform für Studierende (IPS2), welcher jeder Studierende in seinem eCampus findet. Der Studienplaner wurde in Zusammenarbeit mit der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, data-quest (Stud.IP) und dem ihb (FlexNow) entwickelt.
An dem Projekt lässt sich unsere Tätigkeit gut beschreiben: Neben der Konzeption und der Erstellung der Oberfläche erarbeiten wir zusammen mit allen Beteiligten die Spezifikation der nötigen Schnittstellen. Neben der eigentlichen Entwicklungsarbeit, ist dabei auch viel Kommunikation mit allen Beteiligten nötig.
Zusätzlich müssen alle anfallenden operativen Tätigkeiten wie die Buchführung, die Kalkulation von neuen Angeboten oder die Erstellung von Rechnungen bearbeitet werden. Zuletzt darf auch die Vernetzung mit anderen Gründern oder möglichen Geschäftspartnern nicht zu kurz kommen - das ist natürlich auch oft mit Spaß und gesellschaftlichen Anlässen verbunden.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich bereits während des Studiums selbstständig zu machen?
Die Idee und auch die Umsetzung zur Selbständigkeit begann schon vor dem Studium. Unser erstes Produkt, eine intuitive Software für die umfassende Lernmittelverwaltung an Schulen (Ausleihen, Inventarisieren, Nachbestellen, Finanzen verwalten, Herausgeben der Bücher) wurde im Jahr 2010 zum ersten Mal an eine weitere Schule verkauft. Um eine Rechnung zu stellen, musste also ein Gewerbe her. Um es möglichst einfach zu halten, haben wir uns im August 2010 zur Gründung der cpm systems UG (haftungsbeschränkt) entschieden. Durch das gegründete Unternehmen haben sich während des Studiums verschiedene weitere Möglichkeiten ergeben, Projekte umzusetzen.
Wieso haben Sie sich für ein Softwareunternehmen entschieden und wie sah Ihr Weg in die Selbstständigkeit aus?
Die Gründung des Unternehmens war tatsächlich unkomplizierter und unspektakulärer, als man sich das vorstellt. Wir wollten die schon vor der Gründung entwickelte Lernmittelverwaltung verkaufen und brauchten eine Möglichkeit, eine Rechnung zu stellen. Ein kurzes Gespräch mit einem befreundeten Steuerberater, ein Termin beim Notar später, und schon war die Gründung vollzogen. Wir arbeiten bis heute projektbasiert und haben keinen Businessplan erstellt oder eine Finanzierung erhalten. Seit Dezember 2014 dürfen wir die Räumlichkeiten des GO-E-LAB der PFH nutzen, so können wir täglich an einem Ort zusammen arbeiten.
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Im Gründerumfeld, in dem wir uns befinden, fällt immer wieder der Satz: "Think big and start small". Das ist zwar eigentlich auf eine Idee bzw. ein Produkt bezogen, lässt sich aber auch wunderbar auf unser Unternehmen übertragen. Wir sind aktuell zu zweit und stemmen alle anliegenden Projekte ohne uns dabei zu verheben und haben unser Büro in den Räumlichkeiten der PFH. Beides soll sich aber mittel- bis langfristig ändern. Zu einem professionellen Umfeld gehören neben einem eigenen Büro auch weitere Mitarbeiter. Und natürlich ein Kaffeevollautomat!
Denken Sie an Ihre Studienzeit in Göttingen zurück...
Die Universität Göttingen ist perfekt zum Studieren geeignet - auch was Wirtschaftsinformatik anbelangt. Einerseits bietet die große Universität genügend Anonymität, nach einer etwas längeren Nacht eine Vorlesung auch mal unauffällig in der letzten Reihe (oder sogar im Bett) zu verbringen. Andererseits sitzen alle Ansprechpartner, Mitarbeiter oder Professoren in unmittelbarer Nähe und sind jederzeit bereit Auskunft zu geben.
Speziell das Fach Wirtschaftsinformatik bietet einen guten Mix aus Theorie und Praxis, Wirtschaft und Informatik sowie der Möglichkeit, viele interessante Personen zu treffen. Wir haben in der Zeit des Studiums viele Menschen kennen- und schätzen gelernt.
Niels Petersen, Continental AG

Niels Petersen hat in Göttingen den Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik erfolgreich absolviert.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?
Ich bin bei der Continental AG beschäftigt. Das Unternehmen ist ein umfassender Automobilzulieferer bestehend aus den folgenden Divisionen: Chassis & Safety (z.B. Fahrassistenzsysteme), Powertrain (Antriebssparte), Interior (z.B. Infotainment, Konnektivität), Reifen (für PKW, LKW und Spezialfahrzeuge, z.B. in der Landwirtschaft) sowie ContiTech (z.B. Transportbandsysteme, Luftfedern, Vibration Control, Antriebsriemen etc.).
In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin unbefristet beschäftigt und durchlaufe zunächst ein zweijähriges "Corporate IT Graduate Program" (ähnlich eines Traineeprogramms) mit wechselnden Arbeitsbereichen und Aufgaben. Bisherige Aufgaben waren zum Beispiel die Entwicklung eines Rolloutprozesses und dessen Dokumentation für ein Manufacturing Execution System (MES) sowie die Entwicklung einer Schnittstelle für den Austausch von qualitätsrelevanten Daten zwischen SAP und Salesforce sowie Projektassistenz. Aktuell bin ich in Kuala Lumpur (Malaysia) für ein IT-Projekt im HR-Bereich tätig.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Parallel zur Masterarbeit habe ich mich gezielt für Trainee- und Absolventenprogramme bei mittelständischen bis großen Unternehmen beworben. Die Resonanz war durchgehend positiv, sodass ich mich zwischen verschiedenen Positionen entscheiden musste.
Bisher bin ich sehr glücklich, denn das "Graduate Program" bietet Einblicke in unterschiedliche Bereiche inklusive mehrerer Auslandsaufenthalte. Dadurch fällt es mir hoffentlich einfacher, mich nach Ablauf der zwei Jahre auf eine bestimmte Position im Unternehmen festzulegen.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Vor allem durch die Vermittlung von effektiven Methoden zur Aneignung von Spezialwissen, aber auch Selbstdisziplin. Vereinzelt kann ich auch Kenntnisse aus den Vorlesungen und Übungen anwenden.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Vielfältige Modulauswahl, moderne Räumlichkeiten und gute Infrastruktur, viele Gastvorträge durch Vertreterinnen und Vertreter renommierter Unternehmen.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
An meine Zeit an der Universität Göttingen denke ich gerne zurück, denn dort habe ich nicht nur das Handwerkszeug für meine weitere berufliche Laufbahn erhalten, sondern auch viele Freundschaften geknüpft, die hoffentlich lange über das Studium hinaus bestehen.
(Stand: September 2019)
Raimond Ratzlaff, ABS Team GmbH

Raimond Ratzlaff hat in Göttingen einen Bachelorabschluss (WiSe 2014/2015) und einen Masterabschluss (WiSe 2017/2018) in Wirtschaftsinformatik gemacht.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?
ABS Team GmbH ist ein SAP Beratungsunternehmen mit Sitz in Bovenden (bei Göttingen), welches sich auf den Bereich Human Capital Management spezialisiert hat. Das Ziel von uns ist es, innovative SAP Personalmanagement-Lösungen auf Basis aktueller technologischer Standards, mit zuverlässiger Funktionalität und hoher Nutzerfreundlichkeit zu entwickeln.
In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Meine offizielle Stellenbeschreibung lautet SAP Junior Consultant Human Capital Management. Zu meinen Hauptaufgaben gehört die Weiterentwicklung bestehender, aber auch die Entwicklung neuer Anwendungen mit der SAP-eigenen Programmiersprache namens ABAP. Neben der Programmierung bin ich Teil von verschiedenen Projekten, die unterschiedlichste Aufgaben beinhalten können. In letzter Zeit habe ich mich besonders intensiv mit SAP Concur beschäftigt – ein Reisekostenmanagement-Tool für die interne Erfassung der Mitarbeiterspesen.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Als Wirtschaftsinformatiker wird man nach dem Abschluss von der Vielzahl der Karrieremöglichkeiten fast erschlagen. ABS Team überzeugte mich neben der direkten Nähe zu Göttingen durch ein umfangreiches Mentoringprogramm, welches mir den Berufseinstieg erleichtert hat. Man wird von einem persönlichen Mentor eingearbeitet, in sein Team integriert und bekommt langfristig Möglichkeiten der eigenen Weiterentwicklung aufgezeigt. Jeder erfahrene Mentor ist innerhalb des Unternehmens auf ein oder mehrere spezielle Bereiche spezialisiert.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Das Studium der Wirtschaftsinformatik in Göttingen vermittelt einem viele Werkzeuge, die man später im Berufsalltag anwenden kann. Insbesondere die Kurse, die eine umfangreiche Gruppenarbeit erforderten, lehrten mich, die täglichen Herausforderungen eines heterogenen Teams zu bewältigen.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Göttingen zeichnet sich durch ein sehr breites und in der Tiefe vielfältiges Lehrangebot aus. Die Studien- und Prüfungsordnungen sind sehr studierendenfreundlich und bieten viel Flexibilität, z. B. bei der Wahl der Kurse. Insbesondere im Masterstudium kann man sich dank eines großen Wahlbereichs in verschiedenen Schwerpunkten spezialisieren.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...kommt mir insbesondere meine Zeit in der Fachschaft WiWi in den Sinn. Die Möglichkeit, sich neben dem Studium in einem Team für seine Kommilitoninnen und Kommilitonen zu engagieren, hat mir viele Jahre sehr viel Spaß bereitet.
(Stand: September 2019)
Sebastian Wolf, Sartorius Corporate Administration GmbH

Sebastian Wolf hat in Göttingen einen Bachelorabschluss in Wirtschaftsinformatik erworben. Derzeit arbeitet er an seiner Masterarbeit, um Ende 2019 auch den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik erfolgreich abzuschließen.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?
Ich habe meine Karriere bei der Sartorius Corporate Administration GmbH begonnen. Das ist der interne IT-Dienstleister der Sartorius AG. Das Unternehmen ist in die beiden Sparten "Bioprocess Solutions" und "Lab Products & Services" gegliedert. "Bioprocess Solutions" umfasst die Arbeitsschwerpunkte Filtration, Fluid Management, Fermentation und Purification und fokussiert auf die Produktionsprozesse der biopharmazeutischen Industrie. "Lab Products & Services" stellt insbesondere Laborinstrumente und -verbrauchsmaterialien her.
In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Begonnen habe ich als Werkstudent und konnte schnell Verantwortung übernehmen. Hauptsächlich war ich im Bereich Projektmanagement tätig und habe meine ersten Erfahrungen als Projektmitglied und Projektleiter gemacht. Allerdings agiere ich nicht nur im Projektmanagement, sondern arbeite ebenfalls in der Entwicklung. Hier fällt das komplette Spektrum von DevOps (Development & Operations) an, wo ich hauptsächlich programmiere und als Schnittstelle auftrete.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Als Werkstudent musste ich mir zu Beginn noch Aufgaben suchen, mittlerweile habe ich die Unternehmensstruktur verstanden, was unabdingbar war um meine Aufgaben lösen zu können. Mir wurde sehr schnell klar, dass das Thema "Lernen und hungrig bleiben auf Neues" mit dem Abschluss an der Uni nicht getan ist. In der heutigen Zeit entwickelt sich jede Abteilung, jede Branche so schnell, dass jedes neue Projekt wie ein neuer Berufseinstieg erscheint.
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Das Studium der Wirtschaftsinformatik hat mein Interesse an neuen IT-Technologien begleitet, auf die Berufspraxis hat mich mein ganzes Leben vorbereitet (#Philosophierenkannich). Natürlich habe ich viele Werkzeuge, Herangehensweisen und Methoden gelernt, dennoch sind diese Methoden und Werkzeuge nicht mehr aktuell, wenn man das Studium beendet und den Beruf ausübt. Unterm Strich kann ich aber sagen, dass das Studium mich gelehrt hat, an Probleme heranzugehen auch wenn es aussichtslos erscheint.
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Göttingen zeichnet sich durch ein sehr breites und in der Tiefe vielfältiges Lehrangebot aus. Die Studien- und Prüfungsordnungen sind sehr studierendenfreundlich und bieten viel Flexibilität, z. B. bei der Wahl der Kurse. Insbesondere im Masterstudium kann man sich dank eines großen Wahlbereichs in verschiedenen Schwerpunkten spezialisieren.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
...dann denke ich sofort an ganz viele tolle Menschen, die ich kennen lernen durfte. Viele Freunde und Kommilitoninnen und Kommilitonen haben mich begeleitet, überrascht, verletzt, versöhnt und am Ende stand wieder eine geile Party auf dem Plan, frei nach dem Motto – „A little party nerver killed nobody“.
(Stand: Oktober 2019)
Wirtschaftspädagogik
Annika Strahl, Personalbetreuung und HR Controlling, TUI Customer Operations GmbH (TCO)

Annika Strahl hat von 2011 bis 2014 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät den Bachelorstudiengang Wirtschaftspädagogik und im Anschluss daran von 2014 bis 2016 den Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik studiert.
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und in was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin bei der TUI Customer Operations GmbH (TCO) in Hannover angestellt und arbeite dort im Bereich Personalbetreuung und Human Resources (HR) Controlling. Mein Tätigkeitsfeld umfasst die Beratung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen arbeitsvertraglichen sowie steuer-und sozialversicherungsrechtlichen Fragestellungen vom On-Boarding bis zum Austritt.
Im Bereich Controlling besteht meine Aufgabe unter anderem in der Kontrolle von HR-Kennzahlen für die einzelnen Geschäftsbereiche, der Berichterstattung (Reporting) an den Konzern und der Planung von zukünftigen Personalkosten. Zudem betreue ich als Ausbilderin die Auszubildenden in unserer Abteilung.
Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Nach dem Abitur habe ich zunächst ein Praktikum in der Personalabteilung der Continental ContiTech Transportbandsysteme GmbH in Northeim gemacht und anschließend dort eine Ausbildung zur Industrie-und Europakauffrau absolviert. Während dieser Ausbildung habe ich bereits großes Interesse an personalwirtschaftlichen Themen entwickelt und so im Anschluss das Studium der Wirtschaftspädagogik mit Zweitfach Germanistik an der Georg-August-Universität in Göttingen aufgenommen. Über ein Praktikum im Recruiting Office der TUI Business Services GmbH bin ich dann an meinen derzeitigen Job bei der TCO gekommen.
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt bzw. wie hat das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Ich habe festgestellt, dass sich ein Direkteinstieg nach der Uni doch recht schwierig gestaltet. Der Großteil der Unternehmen möchte bevorzugt junge Bewerberinnen und Bewerber mit Masterabschluss, diversen einschlägigen Praktika, Auslandserfahrung, einem Studium in der Regelstudienzeit, mindestens zwei fließenden Fremdsprachen und fünf Jahren Berufserfahrung. Eine Forderung, die kaum ein Studierender nach dem Studium erfüllt. Für mich war es ein guter Weg, über das Praktikum einzusteigen. Heutzutage werden Stellen meist zunächst intern ausgeschrieben und nur bei erfolgloser Suche extern besetzt. Als Praktikantin hatte ich so Zugang zum internen Stellenpool.
Inwiefern wenden Sie Ihre im Studium erlernten Fähigkeiten und Fachkenntnisse im Beruf an?
Auch wenn ich den verschiedenen Lerntheorien, Matrizen oder Goethes Faust in meinem beruflichen Alltag eher selten begegne, so hat mir das Studium sehr geholfen, wirtschaftliche Gesamtzusammenhänge besser zu verstehen und nachvollziehen zu können. Ich habe gelernt, selbstständig zu arbeiten und komplexe Probleme durch systematische Herangehensweise zu lösen. Auch die Fähigkeit, adressatengerecht auf unterschiedlichen Hierarchieebenen zu kommunizieren, habe ich im Studium erlangt und wende sie heute im Umgang mit Auszubildenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Führungskräften täglich an.
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...
Meine fünfjährige Studienzeit in Göttingen ist mir durchweg positiv in Erinnerung geblieben. Alles begann mit der WiWi-O-Phase, in der mir wertvolle Werkzeuge an die Hand gegeben wurden, um den ersten Studienabschnitt erfolgreich zu überstehen. Ich hatte das Glück, bereits an meinem allerersten Unitag Menschen zu begegnen, die mich das ganze Studium über begleitet haben und es bis heute noch tun. Göttingen war für mich der ideale, überschaubare Studienort, der mit seinen vielfältigen Kultur-und Freizeitangeboten dazu einlud, das Studentenleben außerhalb der Uni reichlich zu genießen.
Ich erinnere mich gerne an zahlreiche Abende an der Leine oder im Thanners, die nicht selten in dem einen oder anderen Club ausgeklungen sind, an diverse WG-Feiern oder sonnige Freistunden unter den wunderschön erblühten Kirschbäumen auf dem Campus zurück. Die Uni bietet durch zahlreiche Seminare, Tutorien und Vorlesungen, die man zumindest in höheren Semestern (relativ) frei wählen kann, die Möglichkeit, das Studium seinen eigenen Präferenzen entsprechend zu gestalten. Ich würde mich sowohl für den Studienort als auch für die Universität immer wieder gern entscheiden!
Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg?
Nutzt das Studium, um Praktika zu absolvieren und Kontakte in die Wirtschaft zu knüpfen. Auch wenn das Ende des Studiums noch in weiter Ferne scheint, ist es immer wichtig die Zukunft im Auge zu behalten. Trotz Credits, Regelstudienzeit und Leistungsdruck solltet ihr nie vergessen, dass nicht nur die fachlichen Kompetenzen für euren späteren beruflichen Erfolg wichtig sind, sondern vor allem auch soziale und persönliche. Verliert bei der Jobsuche nicht den Mut, seid flexibel und bedenkt immer, dass der erste Job nur selten der Traumjob ist. Er stellt viel mehr ein Sprungbrett für die spätere berufliche Wunschlaufbahn dar.
Die Interviews sollen Studierenden und Studieninteressierten einen Überblick über mögliche Berufsfelder sowie Eindrücke "aus erster Hand" vom Studium selbst geben. Es sind "Momentaufnahmen", d.h. die Interviewten berichten nur über ihren zum Zeitpunkt des Interviews ausgeübten Beruf. Die Antworten spiegeln die persönlichen Meinungen der Befragten wider.
Sie sind ebenfalls Absolvent*in der Fakultät und hätten Interesse, in einem kurzen Interview über Ihr Studium und Ihren Berufseinstieg zu berichten? Dann melden Sie sich einfach per E-Mail bei gesche.quent@wiwi.uni-goettingen.de: Gesche Quent, Beauftragte für Kommunikation und Marketing der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät